Der 38-jährige verriet im Gespräch mit der polnischen Sportzeitung "Przeglad Sportowy", dass er "das Angebot von Franciszek Smuda nicht ablehnen" konnte.
Die Offerte des neuen polnischen Nationaltrainers Smuda kam für Waldoch sehr überraschend. "Ich hatte mit Smuda in meiner Karriere nur sporadischen Kontakt. Deshalb hat es mich umso mehr gefreut, dass Smuda mir eine Zusammenarbeit angeboten hat", freut sich der ehemalige Akteur von Gornik Zabrze.
Will als polnischer Co-Trainer der Nationalmannschaft zur Heim-EM: Tomasz Waldoch. (Foto: firo)
Waldoch musste über das Angebot nicht lange nachdenken. "Ich habe sofort spontan zugesagt. So eine Gelegenheit darf man sich nicht entgehen lassen. Es kann gut sein, dass man so eine Möglichkeit nie wieder im Leben bekommt", ist der 74-malige polnische Nationalspieler stolz auf seinen neuen Posten.
Über das neue Engagement für das Heimatland hat sich Waldochs ganze Familie gefreut. Obwohl der in Bochum lebende Waldoch nun öfter auf Reisen sein wird. "Ich weiß, dass ich jetzt seltener zu Hause sein werde. Ich werde die Spieler in den unterschiedlichsten Ländern und Städten beobachten müssen. Aber ich will genau in diese Richtung gehen. In der Zukunft will ich auch im Profi-Geschäft arbeiten, wo ich dann für eine Mannschaft die Verantwortung trage. Vielleicht ist die Nationalmannschaft der erste Schritt in diese Richtung", zeigt sich Waldoch, der auch mit einer deutschen Staatbürgerschaft ausgestattet ist, über den "Traum-Einstieg" in seine Trainerlaufbahn hocherfreut.
Im Moment wird sich Waldoch jedoch in den Trainerstab von Chef-Coach Smuda einordnen müssen, doch damit hat der 248-fache Bundesliga-Kicker keine Probleme. "Ich kenne meinen Platz im Team. Mein Ziel ist es gut mit dem Stab zusammenzuarbeiten. Ich muss erst gucken wie alles funktioniert. Zudem muss ich den Nationaltrainer besser kennenlernen. Vielleicht ist es von Vorteil, dass ich als Ex-Spieler weiß, wie die Akteure denken und fühlen. Doch das heißt nicht, dass ich einen superoptimalen Zugang zu den einzelnen Spielern haben werde. Doch ich werde mich um einen sehr guten Kontakt bemühen. Meine Aufgabe sehe ich darin, als Sprachrohr zwischen dem Trainer- und dem Spielerteam zu fungieren", erklärt der neue "Co".
Nach fünf Begegnungen für den polnischen Klub Jagiellonia Bialystok hatte Waldoch seine Spielerlaufbahn vor dreieinhalb Jahren beendet. In der letzten Zeit hat er sich um die U-17 Mannschaft von Schalke 04 gekümmert.
"Bis auf diese Aufgabe hat mir der Klub noch viel mehr ermöglichen können. Ich konnte meine Trainer-Lizenzen und die dazugehörigen Prüfungen absolvieren. Die B- und A-Lizenz habe ich bereits in der Tasche. Momentan mache ich an der Sporthochschule Köln meinen Fußballlehrer-Schein. Noch am Montag habe ich eine schriftliche Klausur absolviert. Die Teilnahme war für mich sehr wichtig. Denn ich will die Trainerausbildung durchziehen. Das Klausurergebnis erfahre ich nach meiner Rückkehr nach Deutschland", hofft Waldoch auf einen positiven Klausurausgang.
Wie lange der Famileinvater mit der polnischen Auswahl arbeiten wird, steht noch nicht fest. "Das liegt alles am Trainer. Ganz abgesehen davon, spielt es keine Rolle, ob die Zusammenarbeit für zwei Spiele, zweieinhalb Jahre oder noch länger vorgesehen ist. Ich werde meine Pflichten und Aufgaben hochmotiviert angehen. Denn alles wird unserem primären Ziel untergeordnet: Wir wollen bei unserer Heim-EM 2012 eine schlagkräftige Mannschaft präsentieren", unterstreicht Waldoch.