Am Montag saß BVB-Coach Jürgen Klopp entspannt auf dem Podium im Presseraum des Dortmunder Trainingszentrums und dozierte darüber, dass Lucas Barrios sein Tief mittlerweile überwunden habe und er in Zukunft wieder mehr Einsatzzeiten bekommen solle. Dass der Argentinier einen Tag später in der Startaufstellung stand, überraschte daher nicht - wohl aber, mit welcher Abgezocktheit der 24-Jährige die Ankündigung seines Trainers auf dem Platz umsetzte.
Mit zwei Treffern aus zwei Chancen schickte er den KSC auf die Verliererstraße und scheint rechtzeitig vor dem Revierderby gegen Schalke in Dortmund angekommen zu sein. Zwar ging es am Dienstag „nur“ gegen einen Zweitligisten, dennoch dürften ihm seine Treffer zwei und drei im laufenden Pokalwettbewerb richtig gut getan haben.
Die Erleichterung, die ihn nach seinem Tor in der 22. Minute überkam, konnte man ihm beim Jubel deutlich aus dem Gesicht ablesen. Wesentlicher cooler gab er sich dafür anschließend im Gespräch mit der Presse, der er selbstsicher verriet: „Ich war trotz meiner persönlichen Durststrecke ziemlich ruhig und ich wusste, dass der Knoten platzen würde - und er wird auch bald in der Bundesliga platzen.“
Ein Tor im Derby - und der frühere Welttorjäger hätte seinen Platz in den Herzen der BVB-Anhänger sicher. Klopp muss er von seinen Qualitäten indes nicht mehr überzeugen, auch wenn der 42-Jährige Barrios in den letzten Liga-Spielen auf der Bank schmoren ließ: „Lucas war es aus Chile gewohnt, dass er in jedem Spiel ein Tor erzielt. Dass das in Deutschland nicht der Fall sein würde, die Gefahr war sehr groß. Aber ich habe deshalb nie an ihm gezweifelt.“