Als Mats Hummels am Samstag nach zehn Minuten den Ball im Kasten der Münchner versenkte, jubelten die BVB-Fans im Signal Iduna Park - und die Medienvertreter freuten sich schon über die große Geschichte des Spiels: Ausgerechnet der Ex-Münchner schießt seinen früheren Klub in die Krise. Doch die Überschriften mussten schnell geändert werden, denn am Ende waren es die Bayern, die Hummels und seine Dortmunder in die Krise schossen - und nicht umgedreht.
„Über das Tor kann ich mich gar nicht freuen. Das ist gänzlich aus der Erinnerung verschwunden“, verriet der 20-Jährige dann auch nach der Partie mit heruntergezogenen Mundwinkeln. Was so schön begonnen hatte, endete in der vielleicht bittersten Pleite während seiner Zeit beim BVB.
In der Analyse der Partie glichen seine Worte denen von seinem Coach Jürgen Klopp. Auch der junge Innenverteidiger, der gegen München erneut als zentraler Mittelfeldspieler aufgeboten wurde, hatte eine starke erste Hälfte seines Teams gesehen - und einen Bruch nach der Pause: „Ich weiß nicht, ob man unsere Leistung schlecht machen muss. Denn eigentlich ist jeder Münchner Schuss aufs Tor auch über die Linie gegangen. So etwas habe ich noch nicht erlebt.“
Nach diesen Worten stockte der gebürtige Bergisch Gladbacher kurz. Ganz so, als wäre ihm in diesem Moment die Pleite gegen Real Madrid in den Sinn gekommen. Auch damals hatte der BVB gut mitgespielt - und am Ende fünf Treffer kassiert.
„Ja, das Spiel am Samstag hat in der Tat daran erinnert. Wir haben am Anfang gezeigt, dass wir mithalten und teilweise so ein Spiel sogar dominieren können. Aber es reicht nicht für 90 Minuten.“
Warum es nicht reicht, das konnte auch Hummels nicht erklären. Das böse Wort „Fehlstart“ wollte der U21-Nationalspieler, der am Samstag sein drittes Tor im dritten Spiel hintereinander erzielte, dennoch nicht in den Mund nehmen: „Nein, das würde ich nicht sagen. Wir haben keine Laufkundschaft hinter uns und werden unsere Punkte sicher noch holen.“