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Kenia der "Mini-Messi"
"Über Schalke nach Spanien"

Levan Kenia: „Mini-Messi“ wird erwachsen
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Mit 14 Jahren war er seinem Ziel schon einmal ganz nahe. Beim großen FC Barcelona absolvierte der junge Levan Kenia ein zweiwöchiges Probetraining.

Zu einer Verpflichtung des damals 14-Jährigen konnten sich die Verantwortlichen seinerzeit jedoch nicht hinreißen lassen. Vielleicht haben die Spanier damals aber einen großen Fehler begangen. „Sie beobachten mich weiter“, entließen die stolzen Katalanen den traurigen Georgier wieder in seine Heimat nach Tiflis. Zwei Jahre später versuchte er in Valencia bei UD Levante erneut sein Glück. Diesmal scheiterte er an administrativen Problemen. Als georgischer Staatsbürger benötigt Kenia eine Arbeitserlaubnis.

Auf Empfehlung des damaligen georgischen Nationaltrainers Klaus Toppmöller, der Kenia bereits mit 16 Jahren zum ersten Mal in seine Auswahl berief, beobachtete auch Schalke das Ausnahmetalent bereits seit 2007.


Und gab ihm schließlich zu Beginn des Jahres 2008 einen bis zum 30.06.2012 gültigen Profivertrag, dessen Laufzeit an seinem 18. Geburtstag am 18.10.2008 begann. „Wenn Levan einmal in der Bundesliga gespielt hat, wird er dort nicht mehr wegzudenken sein. Ich habe nie zuvor einen Fußballer seines Alters gesehen, der auch nur annähernd so perfekt am Ball ist wie er. Ein Typ wie Argentiniens Lionel Messi“, schwärmte „Toppi“ damals von seinem Wunderkind.

Doch die Umstellung fiel schwerer als erwartet. „Fast ein Jahr lang habe ich mich mit Verletzungen herumgeplagt. Immer wieder habe ich zu schnell angefangen. Das war ein Fehler“, musste sich der Körper des ehrgeizigen Jungstars erst an die Belastungen in Deutschland gewöhnen. Beim Saionauftakt in Nürnberg spielte Kenia zum ersten Mal in der Bundesliga.

Dort und gegen Bochum brachte der Mittelfeldspieler nach der Pause frischen Wind in das Spiel der Knappen. „Meine beiden Halbzeiten waren doch nicht so schlecht. Ich habe ein gutes Gefühl“, hofft Kenia schon am morgigen Freitag auf den gehobenen Daumen von Felix Magath für die Startelf.

„Auf diesen Zeitpunkt habe ich lange gewartet. Jetzt bin ich fit und bereit für 90 Minuten“, will sich der immer noch erst 18 Jährige endlich beweisen. Kenia könnte die lange verwaiste Stelle des Spielgestalters wieder mit Leben füllen. „Klar kann ich auf der Position des Zehners agieren. Aber auch links oder rechts daneben“, ist es ihm erstmal egal, wo Magath ihn einsetzt. Hauptsache das Unternehmen Profifußball geht für ihn endlich richtig los.

„Das zurückliegende Jahr war für mich nicht leicht. Mein Vorbild Levan Kobiashvili hat sich um mich gekümmert und mich wieder aufgebaut. Er ist ein ganz feiner Mensch“, hatte Kenia, der sich die Namen seiner Eltern auf seine Unterarme tätwieren lies, immer wieder seine Bezugsperson im fernen Deutschland gebraucht und gefunden.

„‘Kobi‘ ist mein großer Bruder. Jetzt ist es an der Zeit, dass ich ihm etwas zurückgebe“, zeugt auch die soziale Verantwortung gegenüber seinem von Magath inzwischen ausgemusterten Landsmann von seinem gestiegenen Selbstbewusstsein. „Ich will mich bei Schalke und in der Bundesliga endlich durchsetzen“, soll diese Saison die Entscheidende in der Karriere des Levan Kenia werden.

Denn Schalke, auch das sagt Kenia ganz klar, soll nur eine Zwischenstation sein, auf dem Weg an die ganz großen europäischen Fleischtöpfe. „Mein Ziel lautet weiterhin die Primera Division. Das ist die stärkste Liga der Welt. Dort will ich spielen“ hat sich Schalkes Mini-Messi für seine Karriere noch einiges mehr vorgenommen.

Doch bis wir ihn dann irgendwann im Trikot des FC Barcelona bewundern dürfen, will Kenia noch mit den Königsblauen Meister werden. „Warum nicht in diesem Jahr?“, fragte er zurück. „Wir haben Herzblut und viel Luft“. So spricht nur einer, dem die Fußballwelt noch offen steht.

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