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VfL: Krisen-Marathon
Marcel Koller will endlich Eier sehen

VfL: Krisensitzungs-Marathon

Die Bochumer Fans, die am Montagnachmittag das Auslauftraining der VfL-Profis verfolgen wollten, wurden auf eine unerwartet lange Geduldsprobe gestellt.

Anstatt wie gewohnt um 10 Uhr kamen die VfL-Profis erst um 11.48 Uhr aus der Kabine. Vorausgegangen war ein gut zweistündiger Krisen-Marathon, der um 9.45 Uhr in den Katakomben des rewirpowerSTADIONs begonnen hatte. Einen Tag nach dem Derby-Debakel herrschte an der Castroper Straße Redebedarf. Das hatte sich schon am Vorabend angekündigt, als Trainer Marcel Koller sich bei den Kurzinterviews und der Pressekonferenz deutlich zurück nehmen musste, um nicht zu explodieren.

Anschließend verriet der Schweizer, worum es in der Mannschaftssitzung gegangen war. Koller: "Wir haben jetzt zwei Spiele absolviert und dabei nur eine ordentliche Halbzeit gezeigt, dagegen waren es aber drei schlechte Halbzeiten. Und ich wollte einmal hören, wie sich die Mannschaft das erklärt." Auch wenn Einzelheiten der Öffentlichkeit verborgen blieben, stellte der Coach unmissverständlich fest: "Mit Floskeln habe ich mich nicht zufrieden gegeben. Ich wollte genau wissen, warum die Mannschaft so enttäuschende Leistungen abgeliefert hat."


Mehr Leidenschaft, mehr Besessenheit und mehr Mut – davon war im Vorfeld gesprochen worden. Nichts, aber auch gar nichts war davon war in den 90 Minuten auf Schalke zu sehen. Koller: "Am Ende ist doch einiges auf den Tisch gekommen und ich denke, es war gut, dass wir darüber geredet haben. Dabei war es auch völlig unwichtig, wie lange das Ganze gedauert hat."

Am Abend zuvor noch hatte Marcel Koller in einer für ihn ungewohnten "Sprache" auf den Punkt gebracht, was er im Spiel so nachhaltig vermisst hatte: "Ich erwarte, dass wir auch einmal die Eier in die Hand nehmen und zeigen, dass wir Männer sind. Da sollt sich jeder einmal an den Zipfel (die Nase) fassen."

[editor_rating]1bundesliga-2-210600161[/editor_rating] Doch nicht nur die deutliche Niederlage schmerzt. Denn nach dem der VfL in der Vorbereitung von Verletzungen weitgehend verschont blieb, spitzt sich die Situation insbesondere in der Innenverteidung zu. Nach Mergim Mavraj (Knöchelabsplitterung, RS berichtete) zog sich Marcel Maltritz auf Schalke in der ersten Halbzeit einen Musklelfaserriss im hinteren Oberschenkel zu und wird voraussichtlich zwei bis drei Wochen fehlen.

Dagegen dürften die leicht angeschlagenen Mimoun Azaouagh (Erkältung), Christoph Dabrowski, Christian Fuchs und Stanislav Sestak nach dem trainingsfreien Dienstag am Mittwochmorgen wieder an der an der Mannschaftseinheit teilnehmen.

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