VfB Hilden: Neu-Coach Kulm „will etwas aufbauen“

„Keine Durchgangsstation“

Er will die junge Mannschaft des Landesligisten VfB Hilden in erfolgreiche Bahnen führen. RS sprach mit dem Fußballlehrer über sein neues Engagement.

Michael Kulm, wie kam der Kontakt zum VfB Hilden zustande?

Ich habe mir gegen Ende der vergangenen Saison ein Spiel des VfB aus privaten Zwecken angeguckt. Die Platzanlage ist nämlich nicht weit enfernt von meinem Zuhause. Da ich Peter Waldinger schon einige Jahre kenne, haben wir nach der Partie noch einen Kaffee zusammen getrunken. Und irgendwann hat er mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, eine Aufgabe in Hilden zu übernehmen.

Wie lautete Ihre Antwort?

Das war Ende Juni, damals konnte ich noch nicht ausschließen, ein höherklassiges Angebot anzunehmen. Doch irgendwann kam dann die Idee, in Hilden etwas perspektivisch aufzubauen. Ich habe dem Verein mein Konzept vorgestellt und wir wurden uns über einen Vertrag von einem Jahr Laufzeit einig. Somit kann ich meinen Beruf bei der Polizei weiter ausführen und dabei ein fußballerisches Projekt starten.

Was macht Ihr neues Team für einen ersten Eindruck auf Sie?

Ich bin auch mit gemischten Gefühlen an die Sache gegangen, aber nach den ersten drei Wochen habe ich einen sehr guten Eindruck. Die Jungs arbeiten hochkonzentriert. Die Truppe hat einen Altersdurchschnitt von 21,4 Jahren. Bei jungen Leuten ist es toll, dass sie noch große Ziele haben. Die Arbeit ist mit der bei der U23 von RWE zu vergleichen. Auch damals habe ich den ganzen Talenten drei erfahrene Akteure an die Seite gestellt.

Wie lauten Ihre Ziele für die kommende Saison?

Das Schöne ist, dass wir druckfrei arbeiten können. Es ist nicht geplant, nur weil Michael Kulm jetzt Trainer ist, im ersten Jahr den Aufstieg zu schaffen und im zweiten Jahr den nächsten. Wenn das klappen sollte, sagt natürlich niemand nein. Für uns ist es wichtig, Jugendspielern eine Plattform zu bieten, sich weiterzuentwickeln.

Wie gut kennen Sie eigentlich die Landesliga Niederrhein 2?

So gut wie gar nicht. Ich habe lediglich das von mir bereits angesprochene Spiel des VfB gesehen. Ich kann zwar nicht viel zur Leistungsstärke der Klasse sagen, aber ich bin mir sicher, dass wir eine konkurrenzfähige Truppe haben. Ich werde mich jetzt bei den Freundschaftsspielen der Konkurrenten herumtreiben. Zudem gibt es am ersten Spieltag zwei Samstagsspiele, von denen ich mir auch eines ansehen werde.

Sind Sie bei einem Angebot eines höherklassigen Vereins denn sofort wieder weg?

Erstmal möchte ich betonen, dass ich in Hilden nicht nur auf einer Durchgangsstation bin. Ich möchte etwas aufbauen, das hat mir schon immer eine Menge Spaß gemacht. Im Moment mache ich mir darüber noch keine Gedanken.