Ein aufziehendes Gewitter zwang den Unparteiischen dazu, die Begegnung beim Stand von 0:3 (0:1) für RWE vorzeitig zu beenden. Doch nicht nur die Spieldauer blieb hinter den Erwartungen zurück, auch die Partie bot wenig Highlights. Rot-Weiss-Teamchef Thomas Strunz ließ zunächst eine B-Elf auflaufen, die auch bemüht war, Druck auf das Tor von FCK-Keeper Omar Allouche aufzubauen. Der Favorit drängte den Außenseiter tief in die eigene Hälfte und kam fast zwangsläufig zu Einschussgelegenheiten.
Für die größte zeichnete Suat Tokat verwantwortlich, der scheiterte mit einem Handelfmeter aber an Allouche (17). Der Wendepunkt in einer bis dahin ganz manierlichen Vorstellung, denn damit war es um den rot-weissen Angriffswirbel geschehen. Lediglich Bora Karadag brachte mit seinem Abstauber Zählbares zuwege (39.).
RWE: Maczkowiak (46. Himmelmann) – Schnier, Aydin, Zinke (55. Broniszewski), Caspers (55. Bührer) – Karadag (55. Holsing), Kurth (60. Wunderlich), Tokat (60. Mainka), Lemke (60. Neumayr) – Stiepermann (60. Mölders), Enzmann (33. Herzig). Schiedsrichter: Waschitzki (Essen). Zuschauer: 1025.
Tore: 0:1 Karadag (39.), 0:2 Wunderlich (78.), 0:3 Mainka (79.)
Strunz reagierte aber gelassen auf die mäßige Vorstellung, schließlich hatten seine Kicker nicht weniger als zwei vorausgegangene Nachmittags-Einheiten in den Knochen: "Man hat gesehen, dass nicht nur die Beine schwer waren, sondern auch der Kopf leer. Und von daher ging es darum, den inneren Schweinehund zu überwinden und an der körperlichen Grenze entlangzulaufen. Das hat die Mannschaft umgesetzt, insofern bin ich mit der läuferischen Leistung einverstanden."
Spielerisch bot der Regionalligist indes wenig an, was aber auch einer disziplinierten Krayer Defensive anzurechnen war. Daher konnte FCK-Trainer Andreas Egler seiner Mannschaft eigentlich nur Komplimente machen: "Es war schon toll für die Jungs, auch mal vor so einer Kulisse zu spielen, insofern war das Ganze sowieso schon eine gelungene Veranstaltung. Aber wir haben vor allem in der ersten Halbzeit auch vieles umgesetzt, daher hat mein Team sich da sehr gut verhalten. Später haben wir dann durchgewechselt und es war logisch, dass die Ordnung ein wenig verloren gegangen ist."
Und der Regionalligist, bei dem erst die eingewechselten Mike Wunderlich, Markus Neumayr, Robert Mainka und Sascha Mölders etwas Schwung ins Spiel brachten, wenigstens Ergebniskosmetik betreiben konnte. Wunderlich (78.) und Mainka (79.) besorgten den 3:0-Endstand. Obwohl Strunz das Ergebnis relativ wenig scherte, versprach er jedoch Besserung: "So eine Partie ist wirklich nur als Trainingseinheit zu verstehen. Aber ich denke, dass die körperliche Talsohle jetzt erreicht ist und wir die Belastung ein wenig herunterfahren."