Eine ähnliche Kulisse kannte der 26-Jährige bislang nur von Bundesliga-Partien mit Energie Cottbus, aber beim Training? Nein, so was hatte der bulgarische Angreifer noch nicht erlebt.
Mittlerweile konnte sich Rangelov bereits ein paar Tage länger an die Begebenheiten bei seinem neuen Arbeitgeber gewöhnen. Alles in Dortmund ist größer als bei seinen vorherigen Stationen Sofia, Aue, Straßburg und Cottbus: das Trainingsgelände, das Stadion, das Fanaufkommen – selbst das Interesse in der Heimat ist sprunghaft angestiegen, seitdem der Nationalstürmer bei der Borussia unterschrieben hat.
„Der BVB ist in Bulgarien der mit Abstand populärste deutsche Verein. Alle haben noch den Champions-League-Sieg von 1997 in den Köpfen. Einen Tag nach Bekanntgabe meines Wechsels musste ich deshalb in Sofia auch gleich eine Pressekonferenz abhalten“, berichtet der Goalgetter sichtlich geschmeichelt von den ungewohnt vielen Presseanfragen aus der Heimat. Bei Energie war er zuletzt zwar der Alleinunterhalter im Angriff, doch im Blickpunkt der breiten Öffentlichkeit stand er deshalb nie – trotz seiner neun Saisontreffer.
Am meisten dürfte davon der BVB profitiert haben. Denn Sportdirektor Michael Zorc war als erster Vereinsvertreter aus dem oberen Liga-Drittel auf das „Ein-Millionen-Euro-Schnäppchen“ aufmerksam geworden. Die sich ebenfalls auf Stürmer-Suche befindlichen Hamburger und Berliner fragten erst an, als Rangelov sich bereits für die, aus seiner Sicht, bessere Perspektive in Dortmund entschieden hatte: „Ich bin davon überzeugt, dass ich beim BVB die besten Möglichkeiten bekomme, den nächsten Schritt zu unternehmen.“
Darauf baut auch Dortmunds Coach Jürgen Klopp, der mit dem „eckigen und kantigen“ Rangelov einen sowohl torgefährlichen als auch defensiv mitarbeitenden Angreifer dazu gewonnen hat. „Dimitar ist einer der unangenehmsten Stürmergesellen, auf die man in der Bundesliga treffen kann“, urteilt der 42-Jährige schon jetzt über seinen neuen Schützling, sieht in ihm aber dennoch reichlich Steigerungspotenzial: „Er kann hier wachsen und sich noch weiter verbessern. Und ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass uns das gemeinsam auch gelingen wird.“
Nach den Eindrücken, die der Rechtsfuß in den ersten Einheiten hinterließ, könnte Klopps Optimismus gerechtfertigt sein. Schnell, wendig und aggressiv präsentiert sich der Neuzugang bislang, traf dazu im Eröffnungstrainingsspiel an seinem neuen Arbeitsplatz im Signal Iduna Park prompt ins Tor. Mit seiner Hoffnung, der Anfangserfolg könnte ein „gutes Omen“ für seine Zeit beim BVB sein, dürfte Rangelov nicht alleine dastehen.