Wie kamen die Äußerungen von Thomas Strunz bei Ihnen an?
Das war konsequent, er hat auf den 8. Juni hingewiesen, die Aufsichtsratssitzung mit dem Präsidium. Darauf werden wir hinarbeiten. Dann muss es eine eindeutige Entscheidung für ihn geben oder dagegen. Die Gremien sind gefordert.
Er hat so reagiert, weil er offensichtlich den Eindruck hat, man steht nicht mehr hinter ihm, oder?
Ich konnte noch nicht mit allen Gremienmitgliedern sprechen, sondern mit ein paar. Ich fand es gegen Oggersheim enttäuschend, dass viele nicht beim Spiel waren. Auf Nachfrage bekannte Strunz, dass er ob der Deutlichkeit seines Statements schon vorab eine Reaktion erwartet.
Wir werden uns bestimmt vorher unterhalten, mit unserem 1. Vorsitzenden Stefan Meutsch bin ich in regem Austausch. Es wird vorab bestimmt eine Richtung geben, aber ich kann diese nicht festlegen. Ich weiß, wie ich handeln würde. Wir hatten einen Fünfjahresplan, da ist nichts gegen zu sagen, das ist noch zu erreichen. Ich warte die Signale in den Gremien ab. Ich kann als Vorsitzender des Aufsichtsrats nicht für alle Leute sprechen.
Strunz spricht von Lügengeschichten!
Man kennt den Sport, es werden immer Gerüchte verbreitet, ich kann dazu nichts sagen, ich kenne keine. Wenn ich welche höre, dann frage ich nach. Thomas Strunz ist ein Mensch der Öffentlichkeit. Wenn Gerüchte aufkommen, sollte man die betreffenden Personen ansprechen und das aus der Welt schaffen.
Nach dem Pokalspiel haben Sie sich noch klar zur Leitfigur Strunz positioniert, bleibt es dabei?
Ich habe nach dem Match das gesagt, was man sagen muss: dass man sich erst einmal zusammensetzen muss. Meine Meinung ist, wir müssen erst einmal hinter Thomas Strunz stehen, es ist nichts passiert, wir haben noch den Plan. Wir müssen eine Meinung im Aufsichtsrat und Vorstand haben. Wenn es eine andere ist als die, die ich habe, werde ich das auch mit vertreten. Aber es kann nicht sein, sich nach dem Spiel zu outen, wenn man noch nicht zusammengesessen hat. Es gibt noch keine andere Meinung als die, die wir aktuell haben. Nämlich, dass wir auf ihn vertrauen. Ich bin gespannt auf die Sitzung. Der sportliche Erfolg ist ausgeblieben, das war vor dem Pokalspiel so. Die Niederlage gegen Speldorf hat Emotionen geweckt. Das war bei mir auch so.
Ist es nicht ziemlich fatal, dass Strunz erst diese Meinung einfordern muss?
Ich habe gelernt, im Fußball ist alles anders. Wir werden sehen, wie die Woche ausgeht. Ich denke lieber erst einmal nach, bevor ich emotional reagiere. Wir haben uns alle für den Weg positioniert, wenn es ein anderer sein soll, muss man das verabschieden. Zur Zeit kenne ich aber keinen anderen, den möchte ich dann erst einmal hören. Wichtig ist, das gesamte neue Konstrukt um RWE ist nicht abhängig von Personen, nicht von meiner und nicht von Thomas Strunz.