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VfL: Wem die Stunde schlägt
Philipp Heerwagen: „Geduld zahlt sich aus“

VfL: Wem die Stunde schlägt
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Lange Zeit - eigentlich bis gestern - war Philipp Heerwagen ein netter Zeitgenosse, unauffällig und an der Castroper Straße sportlich ohne jede Perspektive.

Zwar blitzte in Testspielen oder der einen oder anderen Trainingseinheit sein Können auf, doch irgendwie machte unter den Anhängern die Runde, dass der hoch talentierte Goalie ein bisschen schlampig mit seinen Möglichkeiten umgeht.

Und da passte es auch ins Bild, dass er sich just zu einem Zeitpunkt, als seine Chancen auf einen längeren Einsatz sehr gut standen, beim Scherbentransport die Hand zerschnitt. Und als der Bayer dann endlich im letzten Hinrundenspiel gegen Köln sein erstes Bundesligaspiel absolvieren durfte, trat er unfreiwillig in den nächsten „Scherbenhaufen“. [gallery]609,0 [/gallery] Denn während seine Kollegen und die ganze VfL-Gemeinde angesichts der 1:2-Last-minute-Niederlage gegen die Domstädter Trauer trugen, jubelte Heerwagen vor laufenden Kameras: „Großartig! Endlich habe ich in der ersten Liga gespielt.“

Knapp ein halbes Jahr später passte es endlich. Heerwagen, der am Freitagabend von Marcel Koller von seiner Nominierung erfuhr, spielte fehlerlos, wurde zwar nicht groß gefordert, aber seine Ruhe wirkte ansteckend auf seine Vorderleute. Und dieses Mal war der Bayer endgültig im Oberhaus angekommen. Nerven zeigte er keine. Heerwagen: „Ich mache hier täglich meinen Job und bereite mich immer so vor, als ob ich spielen würde. Da bin ich wie ein Bäcker, der morgens aufsteht und seine Brötchen backt.“

Nachdem es so aussah, als ob Heerwagen in Bochum bereits das Mehl ausgegangen war, ist er plötzlich mehr als nur eine Alternative für Daniel Fernandes. Philipp Bönig über seinen bayrischen Landsmann Heerwagen: „Er hat einen super Job gemacht. Mit zwei Bayern in einer Mannschaft kannst du nur gewinnen.“

Nach dem Schlusspfiff genoss es Heerwagen sichtlich, dass er bei den Medien heiß begehrt war. Schon zuvor hatten Tausende seinen Namen skandiert. Doch er dachte auch schon eine Woche weiter: „Auch wenn wir jetzt schon gerettet sind. Gegen den 1.FC Köln haben wir noch etwas gutzumachen.“

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