Gemeinsam mit Physiotherapeut Christoph Eising arbeitete der Innenverteidiger erstmals mit dem Ball. Und während sich nach der Einheit seine Kollegen in alle Winde verstreuten, fand der Kapitän die Zeit, über seine Verletzungspause, die Entwicklung der Mannschaft und seine persönliche Zukunft zu reden.
Marcel Maltritz, was macht die Innenbandverletzung?
Die Verletzung ist nun sieben Wochen her. Mir geht es sehr gut. Und ich werde am Montag mit dem Mannschaftstraining beginnen, nachdem ich in den letzten Tagen nochmals eine deutliche Verbesserung gespürt habe.
Es ist wohl auch ein Novum gewesen, dass sich gleich zwei Innenverteidiger innerhalb weniger Minuten so schwer verletzten. Das ist sicher sehr ungewöhnlich, aber ich habe gehört, dass es beim VfL mit Frank Fahrenhorst und Tomasz Waldoch schon mal so gewesen sein soll.
Hat Sie die lange Pause auf eine enorme Geduldsprobe gestellt?
In der ersten Woche bin ich fast verrückt geworden. Ich war quasi auf der Couch gefesselt und meine Frau musste sich nicht nur um die Kinder, sondern auch um mich kümmern. Das hat mich total genervt. Aber dann wurde es schnell täglich besser. Seit meinem Fußbruch 2004 hatte ich das nicht wieder erlebt.
Auf der Tribüne konnten Sie erleben, dass Ihre Vertreter ihre Sache sehr gut gemacht haben. Im Gegensatz zu der Öffentlichkeit war ich davon sowieso überzeugt. Schließlich hat Marc Pfertzel eine enorme Erfahrung, Mergim Mavraj seine Qualitäten schon öfters bewiesen. Und auch Patrick Fabian hat seine Sache sehr gut gemacht, besonders in Mönchengladbach. Das war schon sehr beeindruckend.
Marcel Maltritz brennt auf sein Comeback (Foto: firo).
Wie ist es zu dem Umschwung beim VfL gekommen?
Nach der guten Vorbereitung im Januar haben wir mit dem Sieg gegen den KSC richtig Rückenwind bekommen. Wir haben danach nicht super Fußball gespielt, aber wir sind als Mannschaft kompakt und geschlossen aufgetreten, haben als Team funktioniert. Es ist schon kurios, aber in der Hinrunde haben wir einige Spiele besser agiert, aber nicht gepunktet.
Wie sieht nun der Zeitplan für Ihr Comeback aus?
Ich habe mit Anthar Yahia zusammen in der Reha Kondition und Spritzigkeit getankt, aber ein Mannschaftstraining ist etwas ganz anderes. Wenn ich mich nach den Montagseinheiten gut fühle, möchte ich am Dienstag gegen RWE in der Regionalliga spielen. Aber das entscheiden wir dann kurzfristig. Was mir fehlt, ist das Timing im Zweikampf.
Durch die guten Leistungen der Youngster herrscht in der Innenverteidigung großer Konkurrenzkampf. Den fürchte ich nicht, denn ich denke, ich habe mit Anthar zusammen zwei Jahre lang einen guten Job gemacht. Wir haben uns nun noch besser kennengelernt, und ich bin sicher, wenn wir richtig fit sind, werden wir auch spielen. Letztlich entscheidet aber alleine die Leistung beim Training oder Spiel. Ob das schon gegen Stuttgart ist oder erst später, das wird die nächste Woche zeigen.
Verständnis für die Situation Ihrer Ersatzleute?
Natürlich. Ich war in Wolfsburg früher in der gleichen Situation. Wenn du als Youngster erst mal Blut geleckt hast, dann willst du dich festbeißen. Noch einmal, beide haben ihre Sache sehr gut gemacht, sich enorm weiter entwickelt. Das kommt der ganzen Mannschaft zugute. Sie werden weiter ihre Spielzeiten bekommen.