Im Steigerwaldstadion stand der mögliche Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga im Mittelpunkt. Aber das ging beim 0:2 (0:2) gegen Rot-Weiß Erfurt mächtig schief.
Die Düsseldorfer hatten durch Deniz Kadah und Kapitän Andreas Lambertz die ersten Chancen des Spiels (12.). „Da muss es 1:0 für uns stehen“, sagte Meier. Aber Kadah köpfte einen Erfurter an und Lambertz semmelte den Ball über die Latte. Sieben Minuten später gingen stattdessen die Erfurter in Führung: Pagenburg flankte an den langen Pfosten und Massimo Cannizzaro brauchte den Ball nur noch über die Linie zu drücken (19.). Abwehrchef Jens Langeneke hatte seinen Gegenspieler offenbar einfach vergessen. „Dieses Tor darf einer Profimannschaft nicht passieren“, wetterte Meier.
Es sollte nicht der einzige Fehler in der sonst so sicheren Düsseldorfer Innenverteidigung bleiben: In der 25. Minute klingelte es wieder in Melkas Kasten. Rockenbach brachte von halbrechts einen Freistoß vor das Fortuna-Tor und Samil Cinaz nickte zum 2:0 ein.
Die Düsseldorfer Abwehr agierte wie ein Hühnerhaufen. „Dabei hatte ich vor dem Spiel vor den gefährlichen Standards der Erfurter gewarnt. Wir haben viel zu viele Freistöße zugelassen“, sagte Meier. Die erste Halbzeit war gegen keineswegs souveräne Erfurter eines Aufstiegskandidaten nicht würdig.
„Erfurt hat in der ersten Hälfte den größeren Willen gezeigt. Wir waren nicht gallig genug“, gab Kapitän Andreas Lambertz zu. In der Fortuna-Kabine wurde es dann laut. „Aber im positiven Sinne. Wir haben uns aufgemuntert und noch an eine Wende in dem Spiel geglaubt“, sagte Lambertz. Doch Glaube allein schießt keine Tore. Zwar war die Fortuna in der zweiten Hälfte am Drücker, doch außer einer großen Chance des eingewechselten Simon Terodde (63.) kam nichts Zwingendes dabei heraus.
Das Erfurter Publikum quittierte die enttäuschende Leistung der Fortuna mit „Nie mehr Zweite Liga“-Sprechchören. Und so wie die Düsseldorfer sich eine Stunde lang präsentierten, dürften sie auch recht behalten. Wie schon gegen Aue fand die Fortuna kein Mittel, um den Abweherriegel zu knacken.
Die Offensiv-Abteilung um Christ, Jovanovic, Caillas und Lambertz macht in dieser Verfassung keiner Abwehr Angst. Und die eigene Verteidigung zeigt plötzlich auch ungeahnte Schwächen. „Dass wir in den zwei entscheidenden Momenten schlafen, ist absolut unverständlich“, meinte Abwehrrecke Robert Palikuca.
Einziger Trost an diesem negativen Fortuna-Samstag war, dass es Verfolger Emden ähnlich geht: Die Norddeutschen unterlagen zu Hause den Stuttgarter Kickers. Am kommenden Wochenende treffen die Kontrahenten im direkten Duell aufeinander. Bis dahin muss die Meier-Elf die Kurve kriegen, sonst ist selbst der Relegationsplatz in Gefahr. „Wir sind der Musik hinterher gelaufen“, fasste Lambertz das Spiel zusammen. Geht es so weiter, spielt die Kapelle den Aufstiegsmarsch am Ende ohne die Düsseldorfer.