Ewiggestrige auf deutschen Straßen und in den Stadien fühlen sich auch im Jahre 2009 noch gemüßigt, den laut eigener Aussage "schwärzesten deutschen Nationalspieler aller Zeiten" zu diffamieren.
So auch am Dienstag in Jena. 75 Minuten blieb es im Fan-Block des Drittligisten ruhig, doch nach "Asas" Grätsche gegen René Eckardt kochte die Stimmung im Ernst-Abbe-Sportfeld über. "Es war ja zu erwarten, dass so etwas passieren würde", schüttete der Schalker Stürmer gestern, mit ein wenig Abstand zu den Vorfällen, enttäuscht den Kopf. "Ich möchte das Thema nicht so hoch hängen, um diesen Leuten keine Öffentlichkeit zu bieten, aber es tut natürlich immer wieder weh."
Nach der Roten Karte, für die das DFB-Sportgericht ihn inzwischen für ein Pokalspiel gesperrt hat, musste sich Asamoah alt bekannte Geräusche aus dem Block anhören. "Ja, diese Affenlaute, auch nach dem Spiel auf dem Weg zum Bus", nickt Asamoah.
Rückblende: Erste DFB-Pokalrunde in der Saison 2006/07. Schalke muss bei Hansa Rostock II antreten, das Match ist eine einseitige Angelegenheit, am Ende hieß es 9:1 für die Knappen. Dass die Partie dennoch zum großen Thema wurde, dafür sorgten ein paar Rostocker Chaoten, die Asamoah fast während der gesamten 90 Minuten übelst beschimpften. "Leider kommt so etwas in Ostdeutschland immer noch vor. Allerdings haben wir in der Vergangenheit auch schon oft in Cottbus gespielt, da ist so etwas nicht passiert", will der 30-Jährige nicht verallgemeinern.
Obwohl die Vorkommnisse längst nicht so abscheulich wie in Rostock waren, könnten die Anfeindungen gegenüber Asamoah auch für Jena noch ein Nachspiel haben. Bisher ist kein Sonderbericht an den DFB gegangen, auch weil "Asa" sich nach dem Match mit Anschuldigungen bemerkenswert zurückhielt.