"Wir wissen, dass wir da schon ganz schön was rausgehauen haben, aber mehr möchte ich dazu wirklich nicht sagen", erklärt Klemm. Die Frage nach der "menschlichen Enttäuschung" durch Lambertz bleibt also offen. Sportlich gibt es für das Vorstandsmitglied nach wie vor keinen Grund nachzukarten. "Das würde ich auch heute noch unterschreiben", bestätigt Klemm seinen Kommentar in einem früheren Gespräch mit RevierSport, dass "der Vorstand mit Lambertys Arbeit sehr zufrieden sei".
"Spieler waren genauso überrascht, wie alle anderen"
Der Entlassung wurde im Übrigen nicht von den Aktiven initiiert. "Die hatten keinen Einfluss auf die Entscheidung. Die Spieler waren genauso überrascht, wie alle anderen", stellt der Gelsenkirchener klar. Die Anforderungen an den Nachfolger zielen vor allem auf die "Chemie": "Wichtig ist, dass es zwischen Spielern und Trainer stimmt. Und der neue Mann muss auch zu unserem Verein passen und sollte nicht mit irgendwelchen utopische Vorstellungen ankommen."
Der B-Ligist will bis zum Wochenende eine Lösung präsentieren, und zwar eine "interne", wie der Geschäftsführer verrät. "Wir führen mit drei Leuten Gespräche. Es sieht gut aus, ist aber noch nicht konkret." Der Lamberty-Erbe soll den B-Ligisten vorerst nur bis zum Saisonende übernehmen, dann will man "an der Autobahn" weitersehen.
Keine Korrektur bei dem Saisonziel "Aufstieg"
Das Saisonziel heißt bei den 08ern übrigens immer noch "Aufstieg in die A-Kreisliga". Auch 11 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Firtinaspor sind für Klemm kein Grund, kleine Brötchen zu backen: "Wir peilen weiter den Aufstieg an! Wer weiß, was bei Firtinaspor in der Rückrunde noch passiert – auch wenn es bisher nicht danach aussieht, als würden die noch einbrechen. Vielleicht kann ja auch Platz zwei noch was nützen, wenn es zur Relegation kommt."
Damit es damit klappt, hat der Klub auch vor den Kader noch einmal zu verstärken. "Eigentlich sehe ich da keinen großen Handlungsbedarf. Aber ein Neuer hat schon zugesagt, bei zwei weiteren gibt es Hoffnung", mutmaßt Klemm.
Das direkte Duell gegen den Klassenprimus konnte der VfL im Übrigen seinerzeit gewinnen, die Punkte wurden gegen andere Teams liegen gelassen. Solche Patzer kann sich der Tabellendritte in 2009 nicht mehr erlauben, wollen die Resser wirklich noch ganz oben angreifen. Aber ein "Verschlafen" des Auftakts ist wohl von vornherein ausgeschlossen: Am 1. März kommt der Verfolger von Viktoria Resse II zum Derby an den Emscherbruch - ein "Knallerspiel" für den B-Ligisten.