„Die Jungs haben sich nach dem Aufstieg für die Größten gehalten und dachten, sie würden weiter ohne Probleme jede Woche ihren Gegner beherrschen und gewinnen“, erzählt Kastner. Allerdings hat sich frühzeitig das Gegenteil bewahrheitet. Zum Auftakt gab es eine deftige 0:4-Niederlage gegen Union Bergen. Neben dem Verletzungspech offenbarten sich zudem nach den ersten Begegnungen konditionelle Rückstände. „Fünf Wochen wurde nur gefeiert und das Training vernachlässigt“, kritisiert der DJK-Coach und ärgert sich über die fahrlässig verschenkten Punkte: „Acht Zähler mehr und ich wäre zufriedener.“
Thorsten Kastner und Andreas Welzel agieren als gleichberechtigtes Gespann. Der Dritte im Bunde, Thorsten Saykowski, war lange als Kapitän in Weitmar aktiv und erhält nun eine neue Aufgabe. „Ohne Fußball kann Thorsten nicht leben, deswegen haben wir diese Möglichkeit gewählt. Er wird allmählich an den Trainerposten herangeführt“, sagt Kastner.
Damit sich Raspo Weitmar aber nicht von Beginn an im Tabellenkeller etabliert, hat Kastner zusammen mit seinen Trainerkollegen Andreas Welzel sowie Thorsten Saykowski die Notbremse gezogen und die Spieler vor die Wahl gestellt: „Entweder es wird nach unserer Regie gehandelt oder eben nach der eigenen, dann aber in einem anderen Verein.“
Die Maßnahme zeigte ihre gewünschte Wirkung. Mittlerweile offenbaren die „Grünen“ ihr wahres Gesicht. Dem 3:3 gegen SV Wanne 11 folgte am Sonntag ein 2:0-Erfolg gegen Phönix Bochum und auch an den Übungseinheiten beteiligen sich wieder 17 Mann.
Im Sommer feierten die Rasensportler den souveränen Meisterschaftstitel in der A2 (RS-Foto: Kraczyk).
Der Aufwärtstrend soll mit in die Rückrunde genommen werden. Als Neuzugänge stehen bereits Stürmer Marco Koza von Schwarz-Weiß Eppendorf und Patrick Herrmann von SSV Buer, der die Defensive verstärken wird, fest. Mit drei weiteren Akteuren werden noch Gespräche geführt. „Wir achten darauf, dass keine finanziellen Forderungen gestellt werden. Im Sommer wurden wir teilweise mit utopischen Vorstellungen konfrontiert, da sind wir aber der falsche Ansprechpartner“, erklärt Kastner die Kriterien. Verlassen werden das „Waldschlösschen“ im Winter Markus Schröter, Rui Ferreira-Marques und Stefan Czerwinski.
Gegen Union Bergen, die Paarung wurde auf Samstag, 6. Dezember (18.30 Uhr, Hasenkampstraße) vorverlegt, muss Raspo für eine gelungene Revanche über sich hinauswachsen.
