"Ich habe 13 Jahre als Trainer nichts gemacht, jede Fehlentscheidung fromm wie ein Lamm akzeptiert. Und jetzt greifen sie beim DFB eine einzige Entscheidung raus. Das halte ich für verfehlt", sagte der 55-Jährige den Wolfsburger Nachrichten. Der Verband konterte die Vorwürfe umgehend. "Felix Magath bagatellisiert die massive Beleidigung des Schiedsrichters, will die seit jeher übliche sportgerichtliche Strafe nicht akzeptieren und macht Stimmung gegen den DFB und seine Schiedsrichter. Dies werden wir nicht hinnehmen", sagt der beim DFB für Rechtsfragen und das Schiedsrichterwesen zuständige Vizepräsident Rainer Koch, früher Vorsitzender des Sportgerichts.
Zudem legte der Funktionär mit deutlichen Worten nach: "Das den Trainern immer wieder entgegengebrachte Verständnis sollte von niemandem als Schwäche missverstanden werden. Felix Magath ist gerade dabei, einen solchen Fehler zu begehen und sich mit den DFB-Rechtsorganen anzulegen."
Magath war die Strafe wegen unsportlichen Verhaltens auferlegt worden. Der Coach hatte Schiedsrichter Helmut Fleischer (Sigmertshausen) in der Halbzeitpause des VfL-Heimspiels gegen den VfB Stuttgart am 22. November (4:1) verbal attackiert und war von dem Unparteiischen anschließend auf die Tribüne verwiesen worden. "Ich habe etwas zu Herrn Fleicher gesagt, das nicht freundlich war", gestand Magath ein, kann das Strafmaß allerdings nicht nachvollziehen. "Ich bin doch schon bestraft worden, indem ich in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf der Bank sitzen durfte. Warum soll ich dann ein zweites Mal bestraft werden und 10.000 Euro zahlen?"
Koch treibt diese Ansicht auf die Palme. Der DFB-Vizepräsident offenbarte, dass Magath zu Fleischer "Ihre Spielleitung ist unter aller Sau" gesagt habe. "Die von Felix Magath gewählte Wortwahl gegenüber dem Schiedsrichter ist in hohem Maße respektlos und wird seiner besonderen Verantwortung als führender Repräsentant des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer nicht gerecht", meinte Koch. Schiedsrichter seien "kein Freiwild".