Mittlerweile dürfte sich jedoch herumgesprochen haben: Der Junge könnte mal ein richtig Guter werden. „Er ist körperlich stark und hat eine hohe Schnelligkeit. Wir verfügen mit ihm über eine Alternative, die Hoffnung macht“, findet Theo Schneider nur lobenden Worte für den Angreifer, der seit dem Sommer 2007 für die Jugendmannschaften des BVB auf Torejagd geht und von nun an immer mal wieder zu der Zweitvertretung dazu stoßen soll.
„Als ich vor zwei Jahren hierher gekommen bin, hatte ich das noch gar nicht im Kopf. Ich wollte erstmal Stammspieler in der B-Jugend werden, dann in der A-Jugend. Dass es jetzt schon so gut geklappt hat, ist natürlich super“, freut sich der 1,90 Meter große Stürmer, der den großen Sprung von seinen Heimatverein SC Neheim zu seinem Lieblingsverein Borussia Dortmund nahezu ohne Anpassungsprobleme überstanden hat und dabei dennoch auf dem Teppich geblieben ist.
Anstatt vom schnellen Aufstieg in die Bundesliga zu träumen, setzt sich der Youngster kleine Ziele: „Ich habe noch ein Jahr in der A-Jugend, um mich weiterzuentwickeln und konzentriere mich auch erst einmal nur darauf. Vielleicht klappt es dann ja im nächsten Jahr mit der Amateurmannschaft.“ Bescheidene Worte eines viel umworbenen jungen Mannes. „Ich habe in der letzten Zeit zwei Anrufe vom polnischen U18 Nationaltrainer bekommen. Aber ich habe keinen polnischen Pass, spreche auch kein Polnisch. Insofern entwickelt sich da nichts“, berichtet der gebürtige Sauerländer, dessen Großeltern aus Schlesien kommen.
Stattdessen will er sich lieber in den deutschen Nachwuchs-Nationalteams festbeißen. Erste Einsatzminuten im Nationaldress konnte er bereits bei U17 sammeln, weitere sollen möglichst bald folgen. Das gilt auch für die Trainingseinheiten bei den BVB-Profis. Jürgen Klopp, bekanntlich ein Förderer der Jugend, lud den Goalgetter bereits mehrfach zum Reinschnuppern ein. Eine tolle Erfahrung, wie Ginczek berichtet: „Andere kennen ihn nur aus dem Fernsehen, ich darf unter ihm trainieren. Das war ein geiles Gefühl.“
Den „Jungen aus dem Sauerland“, wie er sich selbst bezeichnet, dürfte man in Zukunft öfter dort oben sehen, denn er bringt vieles mit, was man braucht, um in den oberen Senioren-Ligen zu bestehen. Dazu gehört auch eine realistische Selbsteinschätzung: „Ich habe einige Schwächen, an denen ich arbeiten muss. Meine Größe ist zwar meistens ein Vorteil, aber bei der Technik besteht bei mir auf jeden Fall noch Nachholbedarf.“ Wer den Ehrgeiz des Stürmers kennt, weiß, was in den nächsten Wochen auf dem Plan steht...