Erst mauserte er sich von einem Bayern-Liga-Spieler zum Bundesliga-Profi, dann tanzte er im Uefa-Cup die Abwehr von Udinese Calcio aus und schließlich erhielt der quirlige Angreifer einen Anruf von Albaniens Nationalcoach Arie Haan, mit der Frage, ob er nicht für sein Team stürmen möchte. Eine Entwicklung im Schnelldurchlauf, die allerdings am vergangenen Samstag jäh ausgebremst wurde.
„Als ich aufwachte, hatte ich Bauchschmerzen und dachte, ich hätte etwas falsches gegessen“, erinnert sich der 22-Jährige, „ich habe dann Medizin genommen, die den Magen beruhigen sollte, aber wirklich geholfen hat das nicht.“
Trotzdem lief der Angreifer für die Zweitvertretung des BVB gegen Lotte auf, war während der 90 Minuten allerdings mehr damit beschäftigt, seine Schmerzen unter Kontrolle zu halten als auf Torejagd zu gehen. Als sich am Abend immer noch keine Besserung eingestellt hatte, klingelte der gebürtige Augsburger bei BVB-“Doc“ Dr. Markus Braun durch. „Er hat mich sofort ins Krankenhaus geschickt. Zum Glück“, atmet Sadrijaj erleichtert auf.
Zweikämpfe sind für Bajram Sadrijaj vorerst Tabu.
Denn so schaffte es der Ex-Thannhausener noch, aus eigener Kraft ins Dortmunder Knappschaftskrankenhaus zu fahren. Die Diagnose der Ärzte fiel eindeutig aus: akute Blinddarmentzündung.
Bereits am nächsten Morgen wurde der Offensive von Chefarzt Dr. Karl-Heinz Bauer operiert. Sadrijaj, der mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen wurde, berichtet leicht schmunzelnd: „Ich habe zwei kleine Löcher und einen kleinen Schnitt am Bauch. Die Narben werden wohl komplett verheilen. So sehe ich nicht einmal gefährlich aus.“
Heute in zwei Wochen möchte der Stürmer wieder auf dem Trainingsplatz stehen: „Und bis dahin bessere ich meine Playstation-Bilanz gegen Neven Subotic auf.“