Eine Ranglistenplatzierung, die nicht zufrieden stellen darf, weil sich Hinweise, dass sich die Saison noch lange hin zieht, in der Club-Vergangenheit mehrfach als einschläfernde Taktik entpuppten, an deren Ende ein böses Erwachen stand. Die ersten "Kopfschüttler" und "Hinter-der-Hand-Kommentatoren" sind im Umfeld des wirtschaftlich böse gefesselten Clubs wieder da - oder waren nie weg.
Die Abwehr Die Viererkette vor der unumstrittenen Keeper-Nummer Eins André Maczkowiak steht. Rechts muss man von Jozef Kotula weitaus mehr offensive Initiative erwarten als bislang gezeigt. Das Innenverteidiger-Duo David Czyszczon und Stefan Lorenz mutet zwar nicht wie die Bank von England an, allerdings überzeugend. Allerdings sollte die Mittellinie keine Hemmschwelle sein. Dennis Bührer (Rot war überflüssig) drängt links weitaus mehr nach vorne als Kotula. Das Mittelfeld Echte Kreativität und Überraschungsmomente fehlen. Stefan Kühne startete phänomenal als Initiator eines Spiels und als Torschütze. Seine Leistungskurve fiel, parallel stockte auch RWE. Ein Akteur wie Michael Lorenz (Innenbandriss) darf auch nicht ausfallen. Auffallend, dass der unerschrockene Bora Karadag, noch U19, in einer solchen Lage plötzlich tragende Bedeutung erhielt. Die erste Kader-Wahl auf den Außen - Robert Mainka (links), Silvio Pagano (rechts) - stellt für die Liga eigentlich herausragende Qualität da. Pagano hinkt noch hinterher, was mit der wankenden Zentrale und einem zögerlichen Kotula dahinter zusammenhängt, da keine permanente "Versorgung" da ist. Mainka zeigt weitaus mehr Mut zu individuellen Aktionen. Der Angriff Wird Sascha Mölders permanent vernünftig (ohne Langholz) eingesetzt, macht er seine Treffer. Oldie Markus Kurth arbeitet an seiner Seite, auch er sollte aber kreativ versorgt werden, sonst droht der stürmische "Hungertod". Nachrücker Haluk Türkeri fehlt das Erfolgserlebnis, viel Einsatzzeit erhielt er noch nicht.
Die Neuzugänge Fünf Akteure - Michael Lorenz, Stefan Lorenz, Markus Kurth, Jozef Kotula, David Czyszczon - aus dem letztsaisonalen Kader stehen - wenn fit - im Team. Der Rest der angedachten "ersten Elf" kam neu. Gegen die Verpflichtungen ist nichts zu sagen, wenn die Leistung, die nachgewiesen wurde, permanent abgerufen wird. Der Knackpunkt Bringt man es auf den Punkt, plante RWE mit einer "ersten Elf", die für die Klasse Spitzenqualität darstellt, das auch muss, weil diese Akteure schon den erklärten Stamm für eine Spielzeit eine Liga höher bilden sollen. So ist es angedacht. Türkeri ist in der Warteschleife, Karadag drängt nach. Und dann?
Die Perspektive Neben Karadag gibt es immer einmal Lichtblicke wie Adnan Karabas oder Turgul Aydin. Bis zur Winterpause sollte Coach Michael Kulm Signale empfangen haben, mit wem er tatsächlich durchgehend planen soll. Die aktuelle Lage birgt für Youngster eine riesige Chance, die genutzt werden muss. Das ist dann möglich, wenn die Qualität ausreicht - genau das muss sich realistisch beurteilt bis zum Winter herausstellen. Fakt: Elf Akteure reichen nicht, weil RWE keine Zeit hat!