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Sportfreunde Haverkamp schreiben Negativschlagzeilen
"Erste" ohne Spieler, "Zweite" erneut mit Abbruch

Gelsenkirchen: Spfr. Haverkamp schreiben Negativschlagzeilen

Ein Verein sorgt momentan in Gelsenkirchen für jede Menge Gesprächsstoff: Bei den Sportfreunden Haverkamp "brennt der Baum" an gleich zwei Ecken. Während die "Erste" ihr Spiel bei ETuS Bismarck wegen Personalmangel nicht antreten konnte, kam es bei der Reserve noch dicker. Ihr Spiel gegen ETuS II wurde abgebrochen. Besonders besorgniserregend: Bereits das Spiel am Wochenende zuvor war vorzeitig beendet worden.

Thomas Borkenhagen versucht Licht ins Dunkel zu bringen: "Die erste Mannschaft hat genau sieben Leute zusammen bekommen. Drei Spieler mussten arbeiten, vier weitere sind im Moment verletzt." Dass es bei einem 14-Mann-Kader irgendwann fast so kommen musste, sieht auch der erste Vorsitzende so: "Bei so einem kleinen Kader kann das schnell passieren."

Auf Dauer sicherlich keine guten Bedingungen für Mustafa Gülmez, der die Sportfreunde im fünften Jahr trainiert. "Mustafa hat keinen Bock mehr, mit vier Mann zu trainieren", schüttelt Borkenhagen den Kopf. "Der ist kurz davor, die Brocken hinzuschmeißen." Am Dienstagabend ist also genug Gesprächsbedarf vorhanden, wenn sich Spieler und Verantwortliche statt zum Training zur Krisensitzung treffen.

Zweiter Spielabbruch in Folge für die Reserve

Bei der wird auch gleich über das zweite Sorgenkind des Vereins zu reden sein. Die zweite Mannschaft legte zuletzt die rekordverdächtige Bilanz von zwei Spielabbrüchen in Serie hin. "Alles fing mit dem Spiel gegen die Kickers Ückendorf an. Nach mehreren fragwürdigen Entscheidungen machten unsere Spieler ihrem Ärger Luft und stürmten auf den Schiedsrichter zu. Zwar gab es da schon Tumult, aber keine Schlägerein oder so", blickt der Offizielle zurück. Jedenfalls sah sich der Unparteiische genötigt, die Partie zwei Minuten vor Schluss abzubrechen. "Und hinterher sitzt er in der Kabine der Ückendorfer und trinkt sich ’ne Flasche Bier mit denen", fühlt sich auch Borkenhagen ungerecht behandelt. "Naja, jetzt müssten wir erstmal die Spruchkammerentscheidung abwarten."

Türkische Spieler glauben an eine Verschwörung

Die wird sich auch mit den jüngsten Ereignissen auseinandersetzen. Denn bei den Spielern hat sich ein gewisser "Verfolgungswahn" eingestellt. "Die sind der Meinung, die Schiedsrichter hätten was gegen sie, weil sie Türken sind", berichtet der Funktionär. Und fühlten sich auch bei ETuS Bismarck II wieder benachteiligt, der Gäste-Keeper soll schließlich die Beherrschung verloren haben und den Schiedsrichter geschlagen haben. "Es war abzusehen, dass was passiert. Der Referee hatte das Spiel nicht im Griff. Es war sogar ein Schiedsrichterbeobachter da, der das genau so gesehen hat."

Aus Vereinssicht ein schwacher Trost. "Das alles werden wir am Dienstag ansprechen. So geht es jedenfalls nicht weiter", seufzt Borkenhagen. Ob das Fahrwasser an der Reckfeldstraße in nächster Zeit wieder ruhiger wird, bleibt abzuwarten. Dann könnten auch wieder sportliche Aspekte im Fokus stehen. Denn da gäbe es auch schon Grund genug, nachzufragen.

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