Bochums Keeper: "Oliver Kahn ist und bleibt mein Vorbild. Es ist bemerkenswert, was er in seiner Karriere mit Willen und Ehrgeiz erreicht hat. Denn er war sicherlich nicht das ganz große Talent." Gerne hätte der 22-Jährige, der zu Saisonbeginn vom Regionalligisten Jahn Regensburg an die Castroper Straße gewechselt ist, am 4. Oktober in der Münchener Allianz-Arena seinem Vorbild Auge in Auge gegenüber gestanden. Lengsfeld: "So bleibt es bei einer ganz kurzen Begegnung. Ich war 16 und spielte in der B-Jugend von Greuther Fürth, als die Bayern in der playmobil-Arena zu Besuch waren. Damals war ich ganz nahe dran."
Bisher ist der Wechsel zum VfL für den 1,86 m großen Keeper ein absoluter Glücksfall. Zur Erinnerung: Im Sommer kam er hinter Daniel Fernandes, René Renno und Philipp Heerwagen quasi als vierter Torwart zu einem einjährigen "Schnupperkurs" nach Bochum. Doch dann ging es ganz schnell. Weil sich Renno am Vormittag des Pokalspiels in Münster verletzte, musste der Bayer noch schnell aus Bochum nachreisen und saß seitdem in den ersten vier Pflichtspielen der Saison überraschenderweise als zweiter Keeper auf der Bank.
Lengsfeld: "Von Beginn an schon so nahe dabei zu sein, momentan geht für mich ein Traum in Erfüllung." So wie im letzten Jahr, als er bei Jahn Regensburg entscheidenden Anteil daran hatte, dass sich sein Team für die Regionalliga qualifizierte. Kurios: Nach 33 Einsätzen ohne Unterbrechnung fehlte er ausgerechnet im letzten Spiel beim späteren Meister FSV Frankfurt. Lengsfeld: "Viele haben schon geflachst, dass ich nicht spielen wollte, um Thomas Ernst und seiner Mannschaft den Aufstieg in letzter Minute nicht zu verderben. Aber in Wirklichkeit hatte ich Oberschenkelprobleme."
An diesem Wochenende besuchte Junggeselle Lengsfeld einmal wieder seine Eltern in Beratzhausen, 30 Kilometer vor Regensburg. Lengsfeld: "Sich einmal wieder von der Mutter bekochen zu lassen und ein paar Freunde besuchen, dazu bot sich das freie Wochenende regelrecht an."