Bislang konnte jedoch nicht jeder Kicker überzeugen. Zehn Tage vor dem ersten Pflichtspiel der Saison ist es an der Zeit, eine erste Bilanz der Vorbereitung zu ziehen und alle „Neuen“ zu überprüfen.
Tamas Hajnal: Der frühere Karlsruher macht bislang einen hervorragenden Eindruck, und das, obwohl ihn Jürgen Klopp nicht im gewohnten offensiven Mittelfeld, sondern weiter zurückgezogen als zweiten „Sechser“ neben Sebastian Kehl einsetzt. Doch auch hier unterstrich der kleine Ungar in den Tests schon seine Torgefahr und überzeugte zudem durch eine hohe Laufbereitschaft und den Willen, das Spiel des BVB in die Hand zu nehmen. Neven Subotic: Neben Hajnal ist der erst 19-jährige Innenverteidiger wohl der zweite große Gewinner der Vorbereitung. In den bisherigen Tests agierte er meist zuverlässig und souverän, steigerte sich zudem von Auftritt zu Auftritt. Setzt er diesen Trend auch gegen Rotterdam und Tottenham fort, wird Klopp an seinem jungen Schüler beim Pflichtspiel-Auftakt in Essen nicht vorbeikommen.
Bajram Sadrijaj: Der 20-jährige Stürmer, der aus der Bayern-Liga zum BVB stieß, gehört bislang zu den positiven Erscheinungen der ersten Saisonwochen. Frech und ohne Scheu agiert der kleine Angreifer, sobald er die Kugel am Fuß hat, könnte bisweilen allerdings noch deutlich mannschaftsdienlicher auftreten. Trotzdem hat er sich als Alternative für die Profis empfohlen.
Marcel Schmelzer: Von Jürgen Klopp aus der Borussen-Zweitvertretung in den Profikader berufen, fügt sich der 20-Jährige bislang sehr gut in die neue Umgebung ein. Mit seiner dynamischen Spielweise, dank der der Youngster nicht nur optisch an Clemens Fritz erinnert, konnte der frühere Magdeburger in den Tests Akzente setzen. Für mehr als eine Back-Up-Position für Dede wird es zunächst jedoch nicht reichen.
Lukas Kruse: Der Ex-Paderborner hat sich nahtlos in seine Rolle als dritter Torwart eingefügt und konzentriert sich darauf, in den Trainings und Tests eine ordentliche Figur abzugeben, was ihm durchaus überzeugend gelingt. Seine Stunde wird in der Regional- und nicht in der Bundesliga schlagen. Das weiß der 25-Jährige und so tritt er auch auf.
Patrick Owomoyela: Beim früheren Bremer fällt es schwer, ein Fazit zu ziehen, da er bislang kaum mit der Mannschaft trainieren geschweige denn in einem Match agieren konnte. Menschlich fügt sich der 28-Jährige jedoch ausgesprochen gut ein und scheint bereits nach wenigen Wochen akzeptiert. Wird er rechtzeitig zum Start fit, könnte er durch seine Erfahrung eine Führungsposition beim BVB einnehmen.
Nuri Sahin: Ähnlich wie bei Owomoyela kann man auch beim Eigengewächs, das nach einem Lehrjahr in Rotterdam zurückgekehrt ist, kaum Aussagen über seinen sportlichen Wert für die Mannschaft machen. Zwar trainiert der türkische Nationalspieler mittlerweile mit dem Team, der konditionelle Rückstand ist allerdings noch zu groß, als dass er derzeit eine ernsthafte Alternative für den 18er-Kader darstellen könnte.
Felipe Santana: Der Brasilianer, für über zwei Millionen Euro vom FC Figueirense verpflichtet, macht bislang eine äußert unglückliche Figur und dürfte sich deshalb erst einmal hinten einreihen. Der 22-Jährige kämpft noch mit der ungewohnten Umgebung und musste zudem häufiger auf der rechten Außenbahn aushelfen. Seine Stärken liegen dagegen in der Abwehrzentrale, nachweisen konnte er das allerdings noch nicht. Er wird er schwer haben, an seinen Konkurrenten Subotic, Mats Hummels und Robert Kovac vorbeizukommen.