Viktoria ist wieder da

„Wir waren klinisch tot“

Dabei gaben sich unter anderem Arminia, PSV und Vöde die Klinke in die Hand. Doch für die kommende Saison kann die Anlage nicht mehr als Ausweichspielstätte genutzt werden – die beheimatete Viktoria ist zurück und nimmt die Asche wieder in Beschlag.

Der Bochumer Traditionsclub wurde bereits 1959 gegründet, umfasst heute mit den Sparten Fußball, Tischtennis, und Turnen gut 200 Mitglieder.

Doch die Fußballabteilung verschwand 2003 mit Ausnahme einiger Altherren in einer Spielgemeinschaft mit dem SV Vöde völlig von der Bildfläche, soll jetzt aber wieder aufleben. In der Kreisliga C1 will man kommende Spielzeit wieder in das Wettkampfgeschehen eingreifen.

Tatkräftigen Anteil an dem „Comeback“ hat Wolfgang Havranek, Seniorengeschäftsführer und seit 32 Jahren im Club: „Nachdem wir bereits 2000 unsere Reserve zurückziehen mussten, hatten wir 2003 auch nicht mehr genug Spieler für die Erste. Durch die fehlende Jugend kam nichts nach. Wir waren klinisch tot. Ich hatte aber immer die Hoffnung, dass wir noch mal wiederkommen.“

Und genau das tun sie jetzt. Aus einer Idee im Jahre 2007, mit einem ersten Aufruf für die Jugend, entwickelt sich die Fußballabteilung Schritt für Schritt neu. Dabei geht es wie so oft über mehrere Ecken: Der eine kennt einen, der jemanden kennt.

Mit Hans-Werner Kampmann wurde ein Trainer für die Senioren gefunden, der gute Kontakte zu Akteuren einer Freizeitmannschaft hatte und so kam die Sache ins Rollen.

Havranek hofft, dass die Entwicklung jetzt so weiter geht: „Wir hatten am 1. Juli unsere Senioren-Trainingspremiere, seitdem haben wir immer so zwölf bis vierzehn Mann beim Training. Damit steht die Mannschaft bombensicher. Auch wenn wir bisher noch keine Partien bestritten haben, denn erstmal muss das mir den Pässen alles reibungslos funktionieren. Jetzt hoffen wir darauf, dass wir auch noch Mini-Kicker, F-Jugend und E-Jugend, sowie auf längere Sicht hin eine B-Jugend zusammen bekommen. Dann würde auch mal etwas von unten nachkommen und wir hätten nicht mehr das Problem wie vor einigen Jahren.“

Doch der Geschäftsführer weiß, dass es langer Weg bis dahin wird: „Es ist besonders schwer, Jugendliche zu uns zu locken, wenn wir überhaupt keine finanziellen Mittel haben. Es geht letztlich alles nur über Kontakte.“

Für die Senioren steht indes das Programm definitiv fest. Am ersten Spieltag geht es gegen die Reserve des FC Bochum, im Pokal tritt das Team gegen RW Stiepel an. Herzlich Willkommen zurück Viktoria Bochum.