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BVB: 1:0 gegen Essen - „Wir waren tot“
Erster Klopp-Sieg unter vier Schlageraugen

BVB: 1:0 gegen Essen - „Wir waren tot“
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Unter den Augen der Schlager-„Könige“ Tony Marshall und Stefan Mross feierte der BVB 25 Tage vor dem DFB-Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen beim 1:0-Erfolg eine gelungene Generalprobe und fuhr gleichzeitig den ersten Sieg in der Ära Jürgen Klopp ein.

Die Essener dagegen verpassten es, sich durch einen Erfolg in dem von Evonik veranstalteten Benefizspiel, dessen Erlös in Höhe von 50.000 Euro an den Freiburger „Förderverein Krebskranker Kinder“ ging, Selbstvertrauen für die schwere Cup-Aufgabe zu holen. Vor 3800 Zuschauern im badischen Oberkirch trat der BVB dabei ohne die leicht angeschlagenen Sebastian Kehl, Roman Weidenfeller und Marc-André Kruska, dafür aber wie schon gegen Basel und Luzern mit einer „flachen Vier“ im Mittelfeld an. Die kürzlich zurückgekehrten Mladen Petric und Robert Kovac rückten ebenso in die Startformation wie Markus Brzenska, der in seinem letzten Spiel vor seinem Wechsel zum MSV Duisburg sogar als Kapitän aufs Feld geschickt wurde.


Beim zweiten von insgesamt drei Aufeinandertreffen zwischen den Teams innerhalb von sechs Wochen hatten beide anfangs mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. Nach einer Viertelstunde gewann der BVB jedoch an Sicherheit und ging nur fünf Minuten später in Führung, als Daniel Gordon eine Hajnal-Ecke per Kopf unhaltbar im Kasten von RWE-Keeper André Maczkowiak versenkte (20.). In der Folge ließ es die Klopp-Truppe - angesichts der hohen Intensität der letzten Tage nachvollziehbar - dann allerdings langsamer angehen und gewährte den Rot-Weissen um den starken Josef Kotula einige Möglichkeiten zum Ausgleich (28., 32., 39.).

Während Essens Coach Michael Kulm in der Halbzeit nur Torhüter Robin Himmelmann neu ins Rennen warf, wechselte Klopp gleich seine komplette Bank ein. Es entwickelte sich ein entsprechend zähflüssiges Match, in dem der BVB zwar Feldvorteile hatte, sich aber keine klare Chance mehr erarbeiten konnte.

„Es war unser schlechtestes Match bis jetzt, aber auch unser erster Sieg. So komisch kann Fußball sein. Die Jungs waren tot, da hat man einfach gesehen, dass nicht mehr ging“, zeigte Klopp nach der Partie Verständnis für den müden Auftritt seiner Borussen, und gab zu: „Ich weiß nicht, in welchem Promille-Bereich unserer Fitness wir uns wieder gefunden haben. Spiele am letzten Tag eines Trainingslagers sind allerdings nie sonderlich günstig.“

Sein Gegenüber Kulm betonte ebenfalls den geringen Aussagewert der Partie: „Ganz bestimmt hat dieser Test nicht den Wert im Hinblick aufs Pokalspiel, den viele vorher darin gesehen haben. Wir haben zwar vom Namen her gegen ein Team gespielt, gegen das wir auch im Cup antreten. Aber der BVB wird mit einer ganz anderen Leistung an der Hafenstraße gegen uns antreten. Doch auch wir werden bis dahin weiter sein. In drei Wochen wird eine ganz andere Essener Mannschaft auf dem Platz stehen.“

Kabinengespräche

Der DFB hat inzwischen die Termine für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde bekannt gegeben. Borussia Dortmund muss am 9. August (15.30 Uhr) bei Rot-Weiss Essen antreten. Voraussichtlich wird die Partie im Essener Georg-Melches-Stadion stattfinden können.

Zwar wird einzig das Match zwischen Rot-Weiß Erfurt und Rekordmeister Bayern München live im Free-TV übertragen, auf Fernsehbilder aus Essen muss man dennoch nicht verzichten. Premiere überträgt erstmals sämtliche Partien des DFB-Pokals live in einer Konferenz, zudem gibt es am Abend wie gewohnt Ausschnitte in der ARD und im ZDF zu sehen.

BVB-Coach Jürgen Klopp wollte dem Benefiz-Spiel gegen RWE im Vorfeld keine allzu große Bedeutung beimessen. „Es ist der gleiche Gegner wie in ein paar Wochen, deshalb ist es natürlich kein Test wie jeder andere. Aber es liegt schon noch Zeit zwischen beiden Spielen, allzu viele Rückschlüsse wird man deshalb nicht aus der Partie ziehen können. Wir werden die Rot-Weissen beobachten, aber intensiv erst in ihren letzten Tests vor dem Pokalmatch.“

BVB-Busfahrer Christian Schulz, der normalerweise die Zweitvertretung der Borussia kutschiert, musste am Dienstag ebenfalls die Reise nach Donaueschingen antreten. Udo Rottke, Busfahrer der Profis, erklärte: „Wir haben so viel Gepäck dabei, das passt nie und nimmer in einen Bus.“

Neuzugang Felipe Santana verletzte sich im Training am Auge, als er beim Slalomlauf unglücklich mit dem Kopf gegen eine Stange stieß. Der Brasilianer musste daraufhin das Training abbrechen und wurde zur Sicherheit in eine Augenklinik gebracht. Dort konnten allerdings keine Schäden festgestellt werden, so dass der Innenverteidiger am Test gegen RWE teilnehmen konnte.

Der frühere BVB-Keeper Alexander Bade trainiert derzeit knapp 50 arbeitslose Fußballprofis in der Sportschule Wedau. Das Trainingslager wird, wie jedes Jahr, von der Spielergewerkschaft VDV (Vereinigung der Vertragsfußballspieler) ausgerichtet. Zum Trainerteam gehören außerdem Stephan Paßlack, RWE-U23-Coach „Kalla“ Pflipsen und Andreas Wessels.

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