Nun könnte sogar die Trennung erfolgen - zumindest auf Zeit. Die Stadt Essen, Eigentümer der baufälligen Spielstätte, hat sich die Beseitigung einiger Mängel auf die Fahnen geschrieben. Seit 14 Tagen prüfen Experten im Auftrag des Sport- und Bäderamtes die Betonsubstanz, am morgigen Dienstag soll ein entsprechendes Gutachten veröffentlicht werden.
Im schlimmsten Fall könnte das Stadion gesperrt werden und die Truppe von Trainer Michael Kulm ihre ersten Heimspiele, wie etwa das Pokal-Derby gegen Borussia Dortmund auf fremdem Platz austragen. Geschäftsführer Nico Schäfer wollte einen Tag vor der Veröffentlichung des Dokuments noch nicht zu den Spekulationen Stellung beziehen. "Wir müssen morgen das Gutachten abwarten. Sich jetzt dazu zu äußern ginge nur ins Blaue hinein." Dennoch gibt sich der Funktionäre vorsichtig optimistisch: "Wir glauben, dass wir das in den Griff kriegen."
Kurt Uhlendahl, Sprecher der Sport- und Bäderbetriebe in Essen, will sich an den Spekulationen generell nicht beteiligen: "Ich weiß nicht, woher diese Gerüchte immer kommen. Dass bei einem Stadion diesen Alters nicht immer alles in bester Ordnung ist, ist klar. Das heißt aber noch lange nicht, dass etwa Einsturzgefahr besteht und wir den Platz sperren müssen."
Dass Sanierungsarbeiten anstehen, will Uhlendahl dennoch nicht verleugnen. "Das hat aber keine Auswirkungen auf den Spielbetrieb." Der Zeitplan sieht hier keine Überschneidung vor. "Im Regelfall haben wir unsere Arbeiten immer termingerecht hinbekommen."
Andernfalls könnte es für die Rot-Weissen allerdings recht kompliziert werden, denn für eine adäquate Ausweichmöglichkeit müssten Kulm & Co. wohl in eine der Nachbarstädte umziehen. Ein Szenario, das dem Image der "Sport-Stadt" Essen und des Traditions-Clubs nicht unbedingt zuträglich wäre.
