Bester Torschütze, bester Vorbereiter. Schlug zudem auch noch die meisten Flanken. Aufgrund seiner enormen Schnelligkeit oft nur unfair zu bremsen. Bei den neun Kontertoren des VfL war er sechsmal beteiligt. Vergab dabei 13 Großchancen. Wenn er die auch noch nutzt, gehört er zu den begehrtesten Spielern der Bundesliga. Anthar Yahia (33/33/3,2): Einer der fairsten Abwehrspieler der Bundesliga. Taktisch gut geschult, aber bei den Zweikämpfen kein Riese (nur 56% gewonnen). Dafür stand er am häufigsten gegnerischen Torschüssen im Weg - starkes Stellungsspiel! Thomas Zdebel (26/23/3,48): Der Meister des taktischen Fouls kam auf 93 unfaire Attacken, verteidigte den "Titel" des Spielers mit den meisten Fouls der Liga bereits zum vierten Mal! Da ist es schon erstaunlich, dass er noch nie vom Platz geflogen ist. Sein Stern sinkt im Team, zumal er in der Raute auch offensive Aktionen haben muss. Und die sind von ihm weniger zu erwarten. Als Kapitän geht er aber läuferisch immer an die Grenzen. Marc Pfertzel (28/28/3,7): Etablierte sich rechts in der Viererkette, nachdem er zuvor auch auf drei anderen Positionen eingesetzt wurde. Zum Schluss ein Leistungsträger, was auch drei Tor-Flanken unterstreichen. Allerdings auch mit Schwächen im Zweikampf und Aufbauspiel. Gewann nur 51 Prozent seiner direkten Duelle, einer der schwächsten Werte aller Verteidiger der Liga. Marcel Maltritz (31/31/2,9): Wenn er fit ist, gehört er seit Jahren zur Startelf. Auch in dieser Saison wieder der zweikampfstärkste VfLer. Dennoch nicht immer sattelfest und stellungssicher. Kopfballstark aber auch etwas behäbig in seinen Aktionen. Im Aufbauspiel finden seine vielen langen Bälle über die Köpfe der Mittefeldspieler vorne auch zu wenig den Mitspieler. Daniel Imhof (24/21/3,3): Etablierte sich in der Rückrunde als Stammkraft im defensiven Mittelfeld, weil Koller auf "Raute" umstellte. Leistete sich weit weniger Fouls als Dabrowski oder Zdebel. Auffallend seine wenigen Ballkontakte für die zentrale Position, wo er vor allem als "Räume-Zusteller" unauffällig für das Team arbeitet. Allerdings sind lediglich 48% gewonnene Zweikämpfe für einen Abräumer vor der Abwehr wenig berauschend. Wohl ein Grund für die vielen Großchancen der Gegner. Matias Concha (18/17/3,6): Verlor in der Rückrunde seinen Status als Stammspieler. Schaltete sich oft ins Aufbauspiel ein, dabei aber mit einer schlimmen Fehlpassquote von 31 Prozent wenig effektiv. Bereitete drei Treffer vor - kurios: alle in einem Spiel (beim 3:3 gegen Nürnberg). Philipp Bönig (25/22/3,7): Auch nach seiner vierten Bundesligasaion beim VfL nicht unumstritten. Bleibt im Spiel nach vorne einfach zu uneffektiv. Auch nach 112 Erstligaeinsätzen noch ohne Treffer und nur einer Vorlage aus dem Spiel. Sein einziger Scorer-Punkt aus der abgelaufenen Saison resultiert aus einem Einwurf. Geschickt im Zweikampf (58% gewonnen), geht er Duellen aber gerne aus dem Weg. Mit 17 pro Spiel die wenigsten beim VfL. Joel Epalle (26/18/3,6): Musste sich nach dem Afrika-Cup hinten anstellen, erst in den letzten vier Spielen wieder in der Startformation. Erreichte stolze neun Scorerpunkte, ein Tor, acht Vorlagen. Stark zu Hause und wenn er aus der Tiefe kommen kann. Gewohnt lauffreudig, schnell und mit viel Einsatz. Oft nur unfair zu stoppen und bei Vorlagen und eigenen Schüssen nur von Sestak übertroffen. Allerdings auch schwach im Kopfballspiel, hohe Anspiele auf ihn sind gleichbedeutend mit einem Ballverlust. Christoph Dabrowski (28/27/3,1): Über die gesamte Saison wieder eine große Stütze des Teams. Bestritt die meisten Kopfballduelle im Team, auch mit der Gesichtsmaske ging er keinem Luftkampf aus dem Weg. Traf fünfmal und legte viermal für Tore auf - persönliche Spitzenwerte für ihn. Beging nach Zdebel die meisten Fouls (79) und bildet mit seinem polnischen Landsmann das härteste Mittelfeld-Duo der Liga. Auch spielerisch enorm gereift. Marcin Mieciel (25/17/3,9): Verlor in der Rückrunde seinen Stammplatz und stand nur zweimal in der Startelf. Seine Einsätze im offensiven Mittefeld gingen "in die Hose". Wurde zwar am häufigsten aller VfL-Spieler eingewechselt, Joker-Qualitäten offenbarte er aber nicht. Alle seine sieben Scorer-Punkte gelangen ihm, wenn er von Beginn an auf dem Platz stand. Jan Lastuvka (25/25/2,9): Trat als Nachfolger von Jaroslav Drobny ein schweres Erbe an, stand immer wieder unter kritischer Beobachtung, erkämpfte sich nach der Winterpause seinen Platz im Tor aber zurück. Fünf Treffer muss er auf seine persönliche Kappe nehmen, ein Spitzenwert in der Liga. Wehrte auch nur unterdurchschittliche 71 Prozent der Schüsse auf sein Tor ab. Blieb nur zweimal ohne Gegentor. Dennoch hielt er dem Druck stand. Mutig vor allem bei hohen Bällen. Benjamin Auer (17/15/4,1): War schon aussortiert, nachdem er in der Hinrunde insgesamt nur 16 Minuten gespielt hatte. Dann feierte er in der Rückrunde ein erfolgreiches Comeback, stand 15mal in der Startelf und erzielte fünf Tore. Gegen Dortmund gelang ihm sogar ein Doppelpack, sein zweiter in der Bundesliga insgesamt. Ließ am Ende wieder stark nach.
Auf weniger als die Hälfte benoteter Einsätze kamen:
Tommy Bechmann (20/8/3,7): Legte einen furiosen Saisonstart hin mit vier Toren in vier Spielen. Baute dann stark ab, traf in 16 Spielen danach nur noch einmal und war meist nur Joker. Verletzungen behinderten ihn weiterhin stark. Wenn er spielte, gewann er nur 37% seiner Zweikämpfe und nur 28% seiner Kopfduelle. Mimoun Azaouagh (14/14/3,7): Nach seiner Flucht aus Schalke in der Winterpause fügte er sich in Bochum blendend ein. War in seinen 14 Einsätzen an neun Toren beteiligt (3 Treffer, 6 Vorlagen). Bezogen auf seine Einsatzzeit bestritt er die meisten Zweikämpfe beim VfL - 36 pro 90 Minuten. Rene Renno (10/10/3,1): Kam als eigentlich dritter Torwart immerhin wieder zu zehn Einsätzen. Erzielte dabei sogar eine positiv Bilanz bei vier Siegen und nur drei Niederlagen. Blieb in vier Partien ohne Gegentor, muss aber auch drei Treffer nach groben Fehlern auf seine Kappe nehmen. Pavel Drsek (12/3/5): Stand nur zweimal in der Startelf. Gehörte wie schon im letzten Jahr zu den zweikampfschwächsten Innenverteidigern der Liga (Quote: 49 Prozent). Danny Fuchs (17/12/3,5): Stand in der Rückrunde nur noch dreimal in der Startelf. Ein Tor und eine Vorlage sind für einen offensiven Mittelfeldspieler eine eher magere Bilanz. Dabei hat er mit links wie rechts einen tollen Schuss. Dennis Grote (18/8/3,8): Durfte in der Rückrunde nie beginnen, war lange verletzt. Highlight der Saison war sein einziges Saisontor (beim 1:2 gegen Bayern München) mit einem satten Schuss in den Winkel. Zudem bereitete er einen weiteren Treffer vor - viel zu wenig für einen Stammplatz. Shinji Ono (12/7/3,8): Bei seinem ersten Einsatz, beim 2:1 in Bremen, an beiden Treffern beteiligt und große Hoffnungen weckend. Die konnte er danach nicht mehr bestätigen. Immer wieder verletzt und bei seinen Einsätzen nur noch ein Mitläufer. Völlig fit, wäre er mit seiner Technik, Übersicht und Erfahrung gewiss ein Gewinn für das Mittelfeld. Oliver Schröder (15/8/4,1): Verlor nach seiner Verletzung seinen Posten in der Viererkette rechts. Dort hinter Pfertzel und Concha nur noch dritte Wahl. Als Ergänzungsspieler vagabundierte er ohne Fortune bei Bedarf als Einwechsler durch das Team.
Ohne benotete Einsätze: Martin Meichelbeck, Mergim Mavraj und Aleksey Belik.