Dann war der Kopf der Anhänger wieder kollektiv oben und man schaute schon voraus zum Saison-Endspiel an der alten Försterei. Und das alles nach 90 nervenaufreibenden Minuten. Die hatten alles zu bieten: Eine volle Hütte mit über 15.000 Zuschauern, Gäste, die nichts abschenkten. Und einen Hexer im Kasten stehen hatten, der die beiden Privatduelle gegen Mike Terranova und Markus Kaya blitzsauber für sich entschied.
Die Folge: Die Durchmarsch-Sause wurde verschoben, daher das Fazit von Coach Hans-Günter Bruns: "Das ist bitter für uns. Wenn mir einer gesagt hätte, wir bekommen gegen Erfurt so viele Chancen, dann hätte ich das kaum geglaubt. Letzte Woche waren es sechs, vier Dinger saßen. Gestern waren es acht und wir treffen gar nicht. Das war ganz einfach entscheidend." Daher konnte sein Gegenüber Carsten Baumann entspannt analysieren: "Wir haben uns vorgenommen, die letzten beiden Matches gut über die Bühne zu bekommen. Wir wollen uns nichts nachsagen lassen. Unsere Leistung war ein Spiegelbild der Saison. Die Ansätze waren gut, der letzte Kick hat gefehlt. Für RWO ist das sicher schade, aber sie haben ja noch eine Chance."
Und die wird nach kurzem Schütteln angegangen. Bruns: "Wir haben alles probiert, ich bin mit der Leistung zufrieden. Leider wurden meine Jungs für den enormen Aufwand nicht belohnt." Die Konsequenz vor der finalen Runde: RWO hat alles selber in der Hand. Mit einem Remis oder Sieg in Berlin ist man durch. Bei einer Niederlage muss man auf Erfurter Schützenhilfe gegen Düsseldorf hoffen. Es sei denn, man kriegt eine Packung mit vier Toren Unterschied, dann zieht Berlin an den Kleeblättern vorbei. Eine Rechnung, die man in Berliner Kreisen schon aufgestellt hat. Aber Daniel Embers betont: "Jetzt machen wir es bei Union klar."