Peter Anders, am Sonntag steht bereits der letzte Test vor dem Ernstfall an. Reicht Ihnen das? Nein, eigentlich nicht. Die Zeit ist knapp. Ich werde der Mannschaft vermitteln, was ich künftig sehen möchte, welchen Fußball ich mir vorstelle. Natürlich wird auch der körperliche Zustand des Kaders überprüft. Wichtig ist, dass wir schlagkräftig auftreten, Selbstbewusstsein zeigen, dass Freude im Training und Spaß vorhanden ist.
Genau das fehlte offenbar zuletzt. Ich habe zwei Testspiele gesehen, darunter auch das 0:3 gegen Hassel. Es war kein Aufbäumen, keine Reaktion zu erkennen. Auf dem Platz muss Stimmung sein. Einen Führungsspieler, der das Team aufrüttelt, habe ich bisher nicht ausmachen können. Genau das erwarte ich aber von unserem Leader. Jeder Einzelne muss immer wieder an seinem Profil arbeiten und auch in Situationen vorangehen, in denen es nicht so läuft. Worauf kommt es Ihnen im Spiel besonders an? Ich verlange individuelle Kreativität. Querspielen ist im Grunde verboten, ich möchte keine Alibi-Pässe sehen. Defensiv gibt es nicht so das Problem, das schnelle Umschalten ist das A und O. Jeder muss wissen, was er zu tun hat, mit und ohne Ball. Das werde ich den Jungs klipp und klar vermitteln. Meine Vorstellungen vom Fußball und das, was die Truppe zuletzt gezeigt hat, sind ziemlich weit auseinander. Können Sie das näher erläutern? Nehmen wir mal das Beispiel Angriff. Zum einen haben wir wenig Alternativen zum verletzten Stürmer Lars Fack, zum anderen habe ich festgestellt, dass viele Laufwege vom Angriff ins Mittelfeld führen. Da kannst du kein Tor schießen. Es gibt schon einiges, was brach liegt. Jetzt müssen wir versuchen, es gemeinsam hinzukriegen. Wir müssen bildlich gesehen auf die Straße kommen. Und da möchte ich mit dem FC 96 nicht nur rechts fahren, sondern links auf der Überholspur.