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Benny Auer ist nach seinem Comeback gefragt wie nie
„Ein wenig stolz“

Befindet sich momentan auf einem echten Höhenflug: Bochums „Neuzugang“ Benny Auer (Foto: firo).
Befindet sich momentan auf einem echten Höhenflug: Bochums „Neuzugang“ Benny Auer (Foto: firo).

Wie sich die Zeiten doch ändern! Als sich RevierSport in der Winterpause bei Stefan Kuntz nach Benny Auer erkundigte, da hieß es: „Wenn er weg will, legen wir ihm keine Steine in den Weg.“ Verständlich, denn in anderthalb Jahren hatte der Angreifer beim VfL keine Rolle gespielt. Da sein Vertrag im Sommer ausläuft, war die Trennung nur eine Frage der Zeit. Zwei Monate sind seitdem vergangen und kürzlich erklärte Trainer Marcel Koller zum Thema Auer: „Wenn er so weiter macht, bin ich der Erste, der für eine Vertragsverlängerung ist.“

Und noch ein Beispiel: Monatelang beschränkten sich die knappen Gespräche zwischen Auer und den Journalisten auf das persönliche Befinden, jetzt plötzlich erhielt der Angreifer für Montag Abend eine Einladung, um beim DSF als Fußballexperte die Begegnung zwischen Gladbach und Mainz 05 zu kommentieren.

Was ist passiert? Die Vorgeschichte ist einfach nur bitter: Ein paar Tage vor dem Saisonauftakt der letzten Spielzeit zog sich Auer zunächst unerkannt eine rätselhafte Virusinfektion zu. Ausgerechnet gegen seinen Ex-Club Mainz schleppte er sich über den Rasen und keiner ahnte, dass dieser Auftritt in der Startformation für anderthalb Jahre der letzte gewesen sein sollte. Auer erinnert sich: „Zu hundert Prozent weiß man immer noch nicht, was es war. Irgendwann hat ein Arzt mir die Bezeichnung genannt, aber die war so kompliziert, die habe ich wieder vergessen.“ Es folgten zwei weitere Verletzungen, verbunden mit einem Ausleihgeschäft nach Kaiserslautern und der glücklosen Rückkehr. Doch mit dem Trainingsstart am 3. Januar erlebten Trainer, Kollegen und Fans einen neuen Benny Auer und viele seiner Freunde meinen den Richtigen. „Ich habe mir immer gesagt, dass nach den ganzen negativen Erlebnissen auch wieder etwas Positives kommt, denn das Fußballspielen konnte ich nicht verlernt haben. Umso glücklicher bin ich, wieder auf dem Platz stehen zu können.“

Mittlerweile wird an der Castroper Straße schon von einem vierten Neuzugang gesprochen: „Diese Bezeichnung gefällt mir gut und natürlich bin ich auch ein wenig stolz darauf, dass ich gestärkt zurückkomme und meinen Kritikern zeigen konnte, dass ich es noch kann.“

Vielleicht hat der Offensivmann auch die innere Ruhe, weil er sich frühzeitig um die Zeit nach dem Fußball gekümmert hat: „Ich habe in meiner Heimatstadt Landau und in Pirmasens zwei gut laufende Fitness-Studios, ich bin abgesichert.“ Doch zuvor will Auer noch für Furore sorgen, ob ab Sommer im VfL-Trikot oder woanders, das lässt er in Ruhe auf sich zukommen. Bemerkenswert auch, dass Auer in der Startelf auftaucht, obwohl der Konkurrenzkampf im Gegensatz zur Hinrunde deutlich zugenommen hat. Auer: „Das ist ja mittlerweile richtig spannend, wer in den Kader rutscht. Hier muss man auch einmal unserer medizinischen Abteilung ein Kompliment machen, die arbeiten hervorragend.“ Für den Pfälzer gibt es im Vergleich zu den letzten 18 Monaten einen großen Unterschied: Während er nach dem Abschlusstraining früher regelmäßig auf die Tribüne wanderte, ist er jetzt in der Anfangsformation gesetzt.

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