Erfreulich: Pünktlich zum Übungsstart wurden die beiden Neuverpflichtungen Antonio Rukavina und Mats Hummels vorgestellt. Im Trainingslager in Spanien fielen zwar auch ein paar Regentropfen, doch ansonsten schien nicht nur am Himmel die Sonne. Thomas Doll konnte sein Programm ohne große Probleme durchziehen. Die tauchten dann ausgerechnet im letzten Testmatch in Gent auf. Dort verletzten sich Kuba und Mladen Petric. Der Pole wird mit seinem Muskelfaseriss nicht nur im Pokalmatch gegen Bremen ausfallen, sondern auch in Duisburg. Beim Kroaten (Überdehnung im Sehnenansatz der Hüftmuskulatur) hoffen die Schwarz-Gelben auf ein kleines medizinisches Wunder. An der Wedau könnte er zwar wieder dabei sein, aber für die Begegnung gegen Werder wird es wohl nicht klappen.
Die Testspiele Hallenturnier in Halle: BVB – VfL Osnabrück 4:3 BVB – Arminia Bielefeld 4:6 Im Trainingslager: BVB – SC Paderborn 3:1 BVB – FC Malaga 1:0 Wintercup-Turnier in Düsseldorf, jede Partie dauerte 45 Minuten: BVB – Bayer Leverkusen 5:0 BVB – Fortuna Düsseldorf 0:1 Generalprobe in Belgien: KAA Gent – BVB 1:2 Bilanz: 5 Siege, zwei Niederlagen Torschützen: Valdez (6), Petric (4), Kuba (3), Nöthe (2), Dede, Amedick, Hummels, Kringe. Die Abwehr Sie hat nach Aussage von Doll in der Hinserie nicht überzeugt. Klar, denn 30 Gegentore sind schlicht und einfach zu viel. Immerhin hat der Coach nun zwei weitere Alternativen zur Verfügung. Antonio Rukavina soll endlich für Stabilität auf der rechten Seite sorgen. Philipp Degen muss dagegen um einen neuen Vertrag kämpfen. In der Innenverteidigung ist der Konkurrenzkampf noch größer geworden. Gleich fünf Manndecker streiten sich um zwei Plätze. Es bleibt abzuwarten, ob neben der Quantität auch Qualität einzieht. Mats Hummels muss den gewaltigen Sprung aus der Regional- in die Bundesliga erst einmal verarbeiten. Marc Ziegler dagegen dürfte das nun doch in ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigen. Sowohl in der ersten Serie als auch in der Vorbereitung wirkte der 31-Jährige ruhig und sicher. Das Mittelfeld Er ist zurück und mit ihm die verbundene Hoffnung auf mehr Stabilität. Sebastian Kehl soll auf der Sechser-Position den Gegner frühzeitig abfangen und im eigenen Team mit seiner Ausstrahlung als Führungsspieler vorangehen. Die Außenpositionen sind gleich doppelt besetzt, dort bietet sich mit Giovanni Federico und Kuba sowie Florian Kringe und Tinga jeweils ein Duo an. Einer aus dem Quartett wird sich jedoch in die Mitte orientieren müssen, damit die Zehner-Rolle besetzt werden kann. Richtig prädestiniert dafür ist keiner von ihnen. Abhilfe wird erst im Sommer mit Tamas Hajnal geschaffen. Bis dahin bleibt es die BVB-Krisenposition.
Der Angriff Zum Auftakt schmerzt der mögliche Doppelausfall von Mladen Petric und Alexander Frei merklich. Immerhin sind die Dortmunder von der Anzahl so gut besetzt, dass die Lücken von der Ersatzbank gefüllt werden können. An die Klasse der beiden Verletzten reichen Diego Klimowicz sowie Nelson Valdez nicht heran, in einzelnen Begegnungen können sie aber durchaus über sich hinauswachsen. Wenn alle fit sind, wird der BVB in der Rückrunde über eine erstklassige Sturmformation verfügen. Mittelfristig kann auch Christopher Nöthe dazugehören. Nicht nur Doll ist von der Qualität des Regionalligaspielers überzeugt. Die Stärken So langsam aber sicher kommen die Borussen ihrem Ziel, jede Position doppelt zu besetzen, näher. Mit Antonio Rukavina soll nun auch von der rechten Seite Schwung nach vorne und Sicherheit nach hinten ausgehen. Zudem kommen mit Sebastian Kehl und Alexander Frei ganz wichtige Charaktere zurück. Mit ihnen dürfte das Team sich weiter festigen.
Die Schwächen Wie bereits ausgeführt, bleibt die Zentrale im Mittelfeld das große Sorgenkind. Hinzu kommt die schon fast chronische BVB-Krankheit der Selbstzufriedenheit nach zwei oder eventuell drei Erfolgen. Bisher konnte selbst Psycho-Doktor Jürgen Lohr dieses Phänomen nicht vertreiben. Alle Beteiligten sind sich des Problems bewusst, dennoch jagte bisher eine Krisensitzung die nächste.
Prognose Der BVB wird sich zwei oder drei Plätze in der Tabelle verbessern, zur Rückkehr auf das internationale Parkett wird dieser leichte Aufschwung dennoch nicht reichen. Die Mannschaft ist noch nicht gefestigt genug, um über einen längeren Zeitraum auf dem Niveau, das in der Vergangenheit phasenweise abgerufen werden konnte, zu spielen. Die Wunschelf Weidenfeller – Rukavina, Amedick, Kovac, Dede – Kehl – Federico, Tinga, Kringe – Petric, Frei.