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Die Spieler von RWE in Einzelkritik zur Hinrunde 2007/2008
Gorschlüter nicht wiederzuerkennen

Die Spieler von RWE in Einzelkritik zur Hinrunde 2007/2008

Daniel Masuch (18 benotete Einsätze / Notendurchschnitt 2,9): Auch seine frühzeitige Verlängerung ist gut. Es steht fest, auf der Position des Keepers muss sich der Club keine Gedanken machen. Masuch ist der Platzhalter, es gibt für Coach Heiko Bonan auch überhaupt keinen Grund, das zu ändern. Der Ex-Oberhausener gehört auf der Linie, in der Strafraumbeherrschung, beim Elfmeterduell zur Creme der Klasse.

Michael Lorenz (15 - 3,1): Schlüpfte nahtlos in die Kapitänsrolle seines verletzten Bruders Stefan. Ein ruhender und flexibler (Versetzung in den Sturm) Pol im Team, auf dem Feld sachlich und mit der Gabe, Situationen vorauszuahnen, abseits des Feldes immer mit einem ehrlichen Statement, ohne großartig um den heißen Brei zu reden.

Markus Kurth (11 / 3,1): Erst eine Verpflichtung, die von der Sportlichen Leitung als Hirngespinst dargestellt wurde, plötzlich war der Routinier dann doch da. Idealer Mannschaftsakteur, der auf dem Platz keine Schonphase benötigt. Führungsspieler - allerdings kein Torjäger.

Daniel Sereinig (18 / 3,2): Mit erheblichen Problemen, sich in Essen zurechtzufinden, die Kritiker formierten sich bereits als Front. Dann legte er den Schalter deutlich um, mit seiner Stabilität als zentraler Abwehrakteur in der Dreierkette stieg auch die defensive Gesamtsicherheit. Bei Offensivaktionen mit Kopfballgefährlichkeit, wobei genau diese Szenen genau wie passende lange Bälle noch häufiger zu fordern sind.

Tim Gorschlüter (18 / 3,3): Vom Auftreten ist der "Sechser" im Vergleich zu seinem ersten Hafenstraßenversuch nicht wiederzuerkennen. Allerdings war er damals als eine Art "Zehner" vorgesehen - was er nicht ist. Imponierendes Zweikampfverhalten, großer Aktionsradius, viel körperlicher Einsatz. Zum Ausklang des Jahres schien auch er den Preis zu zahlen. Da war er nicht mehr der herausragende Akteur. Seine Vertrags-Verlängerung war ein wichtiger Fingerzeig, allerdings sollte jedem klar sein, dass auch ihm ein weiteres Jahr Drittklassigkeit nichts bringt. Niklas Andersen (17 / 3,3): Seine Verlängerung war ein ganz wichtiger Aspekt. Spielte sich in die Truppe, ließ sich auch nicht mehr verdrängen, was in seinem Alter für Qualität spricht. Anfänglich mit dominanter Beschränkung auf die defensiven Anforderungen der linken Rolle in der Dreierkette, bald jedoch auch mit Mut zu mehr. Das Interesse der Konkurrenz ist logisch, abwarten, was bei einem Nichtaufstieg passiert.

Rolf-Christel Guié-Mien (15 / 3,3): Noch eine Verpflichtung, die mit Argusaugen beobachtet wurde. Der Mittelfeldakteur überzeugte, auch wenn er nicht überragte. Seine spielerische und technische Qualität muss auf der Zielgeraden unbedingt zu sehen sein, dann kann er zu einem Schlüsselakteur werden. Allerdings sollte feststehen, dass Guie-Mien, der ein gutes Team mächtig bereichert, eine durchhängende Auswahl nicht unbedingt aus der Krise führt.

Jozef Kotula (14 / 3,4): Auch ein Kicker, dessen Verpflichtung für Nachdenklichkeit sorgte. Erfahren und lange lediglich in der Drittklassigkeit oder tiefer beheimatet. Kotula überzeugte durch Athletik und viel Flexibilität beim Einsatzgebiet. Forderung: Noch mehr Führungskraft und offensive Duftmarken.

David Czyszczon (16 / 3,4): Viele dürften überrascht gewesen sein, wie verbissen sich der Ex-Bochumer in seiner Rolle in der Dreierkette einfand. Sein eher sehr hölzern anmutender Bewegungsablauf täuscht, der "Lange" hat im ersten Stock entweder seine Birne am Ball oder im Kellerkampf immer einen Fuß dazwischen.

Sercan Güvenisik (10 / 3,5): Eine erfahrene Spieleroption, die aufgrund seiner Verletzung lange ausfiel und vermisst wurde. Für "Güve" ist, genau wie für RWE, 2008 ein entscheidendes Jahr, schließlich will er noch einiges nachholen, was er nach gutem Karrierestart anschließend verpasste. Sollte er zur Rückrundenvorbereitung wieder komplett fit sein, wird die Essener Flexibilität offensiv mächtig erhöht.

Sören Brandy (15 / 3,6): Auch eine der Figuren, deren Verpflichtung für Skepsis sorgte. Die ist mittlerweile komplett verflogen. Schnell, mit großem körperlichen Aufwand agierend, kann Brandy 2008 zu einem entscheidenden Faktor werden. Manko: Torgefährlichkeit.

Tim Erfen (14 / 3,8): In der Saison-Anfangsphase war von seiner angekündigten Dynamik nicht unbedingt viel zu sehen, das Team wurde stabiler, was dann auch für ihn auf der rechten Außenbahn galt. Der Weg führte erfolgreicher zur Grundlinie, was noch weiter gesteigert werden sollte. Über manchmal eklatante Leichtsinnigkeiten in der Defensivarbeit wird Coach Heiko Bonan mit ihm gesprochen haben.

Mario Klinger (10 / 3,9): Kam mit riesigen Vorschusslorbeeren vom Süd-Regionalligisten Kassel zur Hafenstraße, die lange Zeit ziemlich "welk" in der Gegend herumhingen. Kam nicht am Tim Gorschlüter auf der "Sechserrolle" vorbei, rutschte auch nicht automatisch zurück in die Kette, ein Part, den er ohne Probleme spielen kann. Auch wenn es nicht offiziell gesagt wird, Klinger bleibt weiter ein Kandidat, um sich zu verändern. Vor allen Dingen dann, wenn ein offensiver Stijn Haeldermans als zentraler Mittelfeldakteur zurück kommt.

Rafael Kazior (10 / 4,5): Viel zu viel unteres Mittelmaß! Zu selten sah man den echten Willen, sich nicht mehr aus der Truppe streichen zu lassen. Für einen offensiven Akteur zu wenig Torgefährlichkeit.

Auf weniger als die Hälfte der benoteten Einsätze kamen:

Sören Pirson (1 / 4): Bittere Situation für den Keeper, der nur stillhalten kann, sich bereit hält - oder wechseln könnte.

Stefan Lorenz (2 / 3): Auch üble Lage! Der verdiente Spielführer liegt durch seinen Kreuzbandriss auf Eis. Stijn Haeldermans (0): Sollte nach verkorkster Zweitligaspielzeit wieder die kreative Schaltzentrale sein, auch von Verletzungen gestoppt. Kann er die Erwartungen erfüllen? Chamdin Said (0): Immer wieder verdient mit oben dabei, von ihm allerdings zu erwarten, das Schicksal des Clubs maßgeblich zu beeinflussen, wäre unfair.

Jaroslav Stankiewicz (0): Die Führungsfigur der starken Verbandsligatruppe kann für die Defensive immer berufen werden, wenn Not am Mann ist.

Vincent Wagner (4 / 4,5): Der Sprung aus der fünften Klasse in die Regionalliga war bislang noch zu groß. Gespannt sein darf man, wie er sich nach der Wintervorbereitung aufdrängt. Potenzial und vor allen Dingen Einsatzwillen ist da.

Ferhat Kiskanc (7 / 4,3): Heiko Bonan wird nicht müde, das große Potenzial des Akteurs zu loben. Kiskanc muss diesen Erwartungen irgendwann gerecht werden. Großes Pech durch schwere Knieverletzung, von der er sich erst einmal erholen muss. Dürfte in dieser Saison nicht mehr zur Debatte stehen.

Murat Uzun (1 / 4): Für ihn gilt das Gleiche wie für Said. Immerhin hat RWE aber wieder Talente.

André Schei Lindbaek (5 / 3,6): Kam als der gewünschte Stoßstürmer spät in die Vorbereitung, konnte sich bisher noch nicht festsetzen, zeigte allerdings auf der Zielgeraden, wie man mit ihm agieren muss. Teure Sturmvariante, die sich auszahlen muss, sonst darf nachgefragt werden, wer der Scout war - oder wurde tatsächlich nur der DVD-Spieler bemüht?

Mitja Schäfer (3 / 3,3): Abwarten, ob er in dieser Spielzeit nach schwerer Knieblessur wieder richtig Anschluss findet. Konnte bislang noch nicht beweisen, dass er das Team nach vorne bringt.

Michel Harrer (2 / 3,5): Bringt körperlich eigentlich alles mit, ein Akteur, der sich freut, wenn es Standards gibt. Abwarten, wie er durch die Vorbereitung kommt. Moritz Stoppelkamp (4 / 3,75): Wurde nach der Ausleihperiode aus Erfurt zurück geholt, wo er überzeugte. Bislang konnte er noch nicht an diese Qualität anknüpfen. Wechselkandidat, da der Karrierezug sonst abfährt.

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