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Kreis Moers: Spielabbruch in Schaephuysen - Fünf Polizeiwagen vor Ort
Schwere Tumulte oder alles heiße Luft?

Fünf Polizeiwagen für Nichts? Manchmal ist es interessant, wie gravierend sich Meinungen von Beteiligten unterscheiden. (Foto: firo)
Fünf Polizeiwagen für Nichts? Manchmal ist es interessant, wie gravierend sich Meinungen von Beteiligten unterscheiden. (Foto: firo)
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Nein, dem grau-nassen Wetter wollte sich die A-Liga-Partie im Kreis Moers zwischen dem Aufsteiger SV Schaephuysen und Türkiyemspor Lintfort nicht anpassen und bot ordentlich Zündstoff. Nach 75 Minuten wurde die Begegnung von Schiedsrichter Willi Gutsche abgebrochen. Fünf Polizeiwagen rückten an, von wilden Verfolgungsjagden war die Rede. "Da ist nichts vorgefallen", wiegelte eine der beiden Seiten ab. Die andere will beim Rückspiel gar nicht erst antreten. Wie immer dürfen sich auf RevierSport online die User ihre eigene Meinung bilden. Wir haben nachgefragt: [i]Was war da los?[/i]

Firat Göcmen (Fußball-Obmann und Schatzmeister Türkiyemspor): "Die Begegnung war von Beginn an von Provokationen geprägt. Die anwesenden Zuschauer haben unsere Spieler massiv beschimpft. Daraufhin habe ich den Schiedsrichter Gutsche, der in dieser Saison bereits die Begegnung zwischen dem VfL Repelen und uns verpfiffen hat, diesbezüglich mehrfach angesprochen und keine Reaktion erfahren. Es hieß lediglich, dass wir einfach weghören sollten. Als der 2:2-Ausgleich dann gegen uns fiel, was ein klares Abseitstor war, hat unser Spieler Mehmet Arap gefragt: "Was bist Du denn für ein Schiedsrichter?" Das hatte dann die Rote Karte für ihn zur Folge. Auf die darauf folgende Verwunderung einiger Spieler folgte dann der Spielabbruch, was vollkommen überflüssig war, da nichts vorgefallen ist.

Die Polizei rückte mit fünf Streifenwagen an.

Ich gebe zu, dass mir dann der Kragen geplatzt ist und ich einige unschöne Außerungen in Richtung von Herrn Gutsche getätigt habe, was mir als Repräsentant eines Vereins auch leid tut. Ich wurde aber niemals handgreiflich. Genauso wenig wie unser Torwart, dem vorgeworfen wird, die plötzlich anwesenden Ordner mit Matsche beschmissen zu haben. In Wirklichkeit hat er nur einmal mit dem Handschuh auf den Boden geschlagen als Antwort auf die stetigen Provokationen des Sicherheitspersonals. Das ist natürlich dumm, dass man sich zu so etwas hinreißen lässt, aber es ist ja nichts weiter geschehen. Deshalb ist auch der massive Polizei-Einsatz überflüssig gewesen."

Matthias Vüllings (Trainer SV Schaephuysen): "Der Schiedsrichter Willi Gutsche war von Anfang an ein rotes Tuch für unseren Gegner. Er war ständig im Kreuzfeuer der Kritik bei den Spielern und Anhängern von Türkiyemspor.

SVS-Trainer Matthias Vüllings

Als wir dann ausgeglichen haben und Herr Gutsche einen Türkiyemspor-Akteur wegen massiver Beleidigungen und Drohungen vom Platz gestellt hat, ist die Lage endgültig eskaliert. Es folgte eine Rudelbildung und gegnerische Zuschauer stürmten auf den Platz. Der Kapitän des Gegners hat zwar noch versucht deeskalierend zu wirken, doch das Gewaltpotenzial war einfach zu groß. Ich habe daraufhin den Schiedsrichter in Sicherheit gebracht und die Polizei alarmiert. Der Verband soll sich mal Gedanken machen, ob solche Geschehnisse noch etwas mit Fußball zu tun haben. Wir werden jedenfalls beim Rückspiel dort nicht antreten. Wenn, dann akzeptieren wir nur eine Partie auf neutralem Platz unter Beobachtung."

Wolfgang Böttcher (Fußball-Obmann SV Schaephuysen): "Solange wir zurücklagen war alles in Ordnung. Doch als die Partie zu unseren Gunsten zu kippen drohte, eskalierte die Lage gewaltig. Nach dem berechtigten Platzverweis gegen den TSV-Akteur Ercan Püren kippte die Stimmung gewaltig. Wir haben versucht durch den Einsatz von Ordnungskräften, darunter auch unser Vorsitzender Peter Verholen, beruhigend zu wirken. Doch das war nicht möglich. Herr Verholen wurde sogar gewürgt. Daraufhin trat er die Flucht in unser Klubhaus an und wurde sogar dorthin verfolgt. Unser Vorsitzende konnte sich gerade eben noch hinter einer Tür verschanzen.Es gelang nur mit viel Mühe sie zuzuhalten. Nach dem Eintreffen der Polizei waren dort auch noch deutliche Fußspuren sichtbar. Dass der gegnerische Schlussmann behauptet von unseren Ordnern bepöbelt worden zu sein, stimmt auch nicht."

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