"Ich bin froh, dass der Spuk vorbei ist. Der hat seit Jahren einen Dreck gespielt. Den letzten Zweikampf hat er vor der WM 2014 gewonnen", sagte Hoeneß der Sport Bild und Bild-Zeitung vor dem Abflug des deutschen Rekordmeisters in die USA.
Özils Berater Erkut Sögüt unterstellte Hoeneß im Gegenzug beim Internetportal "goal.com" ein Ablenkungsmanöver "vom eigentlichen Thema, dem Rassismus und der Diskriminierung". Durch seine "dummen Aussagen" sei der Weltmeister von 1974 "nicht nur eine Schande für sich selbst, sondern für Bayern München und die Leute in Deutschland".
Hoeneß bezeichnete "die Entwicklung in unserem Land" als "eine Katastrophe. Man muss es mal wieder auf das reduzieren, was es ist: Sport. Und sportlich hat Özil seit Jahren nichts in der Nationalmannschaft verloren".
Vielmehr verstecke Özil "sich und seine Mist-Leistung hinter diesem Foto", sagte Hoeneß: "Seine 35 Millionen Follower-Boys - die es natürlich in der wirklichen Welt nicht gibt - kümmern sich darum, dass Özil überragend gespielt hat, wenn er einen Querpass an den Mann bringt."
Özil hatte am Sonntag in der Erdogan-Affäre sein monatelanges Schweigen gebrochen und war nach 92 Länderspielen aus dem DFB-Team zurückgetreten. Der 29-Jährige holte dabei zu einem Rundumschlag gegen seine Kritiker, die Medien und den Deutschen Fußball-Bund (DFB), insbesondere gegen Präsident Reinhard Grindel aus. Er kritisierte "Rassismus und fehlenden Respekt". Grindel unterstellte er "Inkompetenz".
Özils Berater Sögüt konterte die Attacken von Hoeneß in sportlicher Hinsicht mit erst nach dem WM-Titelgewinn von 2014 erhaltenenen Auszeichnungen: "Hoeneß und viele Menschen in Deutschland" hätten Angst, mit Themen wie dem "Wiederaufleben des Rassismus" und der "unfairen Behandlung in Deutschland von Einwanderern, Muslimen und vielen mehr, die man am liebsten unter den Teppich kehren würde, konfrontiert zu werden, weil sie die Wahrheit nicht erkennen wollen."