"Heute habe ich ein bisschen das Gefühl gehabt, dass den Jungs in vielen Situationen noch die Sicherheit fehlte", sagte FC-Trainer Markus Anfang nach dem 2:2 (1:0)-Unentschieden gegen den West-Regionalligisten Wuppertaler SV. Anfang, erst seit dem 1. Juli offiziell im Amt, weiß um die schwere Lage bei den Kölnern. Nach dem Abstieg beginnt er mit der Aufbauarbeit.
Dabei hatte es gut angefangen gegen den Wuppertaler SV. Zunächst brachte Sehrohr Guirassy die Kölner in Führung (32.). Doch nach der Halbzeit kippte das Spiel. Wuppertal erhöhte das Tempo, wurde mutiger. Erst glich Gino Windmüller per Kopfball aus, dann traf Zugang Kamil Bednarski zum 2:1 (60.) für die Bergischen. Zwei ehemalige RWE-Spieler ließen den Bundesliga-Absteiger ganz alt aussehen. Die Wuppertaler waren auf der Siegerstraße, bis ein Eigentor in der 86. Minute noch den Ausgleich brachte.
"Wir machen das nicht an Ergebnissen fest, es geht ja um Inhalte", sagte Anfang, und weiter: "Wir haben in der ersten Halbzeit eine Phase gehabt, da war es recht ordentlich."
Der Abstieg ist noch in den "Kleidern"
Der 1. FC Köln hat einen weiten Weg vor sich. Die Spieler haben den bitteren Abstieg nicht vergessen. Anfang weiß, wo seine Mannschaft "herkommt" und wird nicht müde dies immer wieder zu betonen. Sein Team braucht Erfolgserlebnisse, sei es ein Zweikampf, ein Tor oder ein Sieg. Denn auch das Testspiel am Samstag gegen den Bonner SC verlor Köln mit 0:1. "So eine Saison wirst du nicht in einer oder zwei Wochen aus den Kleidern schütteln. Wir haben gerade erst angefangen", sagte der Trainer.
Es sind neue Spieler dazu gekommen, auch ein neues Spielsystem wird etabliert. "Das braucht halt Zeit", sagte Anfang. Bisher haben die Kölner zehn neue Spieler präsentiert. Dazu gehören Lasse Sobiech (St. Pauli), Rafael Czichos (Holstein Kiel), Benno Schmitz (RB Leipzig), Matthias Bader (KSC), Niklas Hauptmann (Dynamo Dresden) und Louis Schaub (Rapid Wien). Neben den externen Zugängen, stoßen die Jugendspieler Jan-Christoph Bartels, Brady Scott, Yann Aurel Bisseck und Chris Führich zum Team.
Bis das System verinnerlicht und die Spieler integriert, werden noch ein paar Testspiele nötig sein. Die Wiederholungszahlen seien das Entscheidende, meint der Trainer. "Wenn du es immer wieder machst, hast du Automatismen, dann denkst du nicht mehr drüber nach", sagte er. Anfang stresst sich nicht, er ist ein ruhiger Typ, wirkt locker. Auf die Frage, ob er es bis zum ersten Spieltag denn schaffe, sagte er: "Wir haben ja noch ein paar Wochen."