Es war ein Sonntagnachmittag voller Ereignisse und Kuriositäten im Aplerbecker Waldstadion. Der ASC 09 Dortmund hatte die zweite Mannschaft von Bundesligist Schalke 04 zu Gast. Die Königsblauen haben im Moment einen richtigen Lauf und gingen voller Ambitionen in die Partie. "Wir haben in den letzten acht Spielen sieben mal zu Null gewonnen. Das ist eine überragende Entwicklung", freute sich S04-Trainer Onur Cinel.
Auch die Aplerbecker waren auf einen Dreier aus, denn im Kampf um den Aufstieg in die Regionalliga West benötigt die Mannschaft von Adrian Alipour noch Punkte. Der 1. FC Kaan-Marienborn (spielfrei) ist mit 56 Zählern punktgleich und der SV Lippstadt hat sein Spiel gegen den FC Gütersloh mit 2:1 gewonnen und ist nun an beiden vorbeigezogen (57 Punkte).
Dabei hätte es gar nicht zu einer Niederlage kommen müssen, denn die Gastgeber hatten im ersten Abschnitt einige gute Torchancen. "Im Abschluss hatten wir entweder kein Glück oder Sören Ahlers hat stark gehalten", haderte ASC-Trainer Alipour.
In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel dann hitziger und der Schiedsrichter hatte die Begegnung nicht richtig unter Kontrolle. Die Schalker ließen die nötige Konsequenz in den Kontersituationen vermissen. "Das zieht sich bei uns durch die gesamte Saison, dass wir die Konter einfach zu schlampig abschließen", ärgerte sich Cinel. Seine Offensive ließ mehrere Überzahl-Situationen ungenutzt und kam aus dem Spiel heraus nicht zum Torerfolg.
Für den erlösenden Treffer sorgte in der 81. Spielminute der Kapitän höchstpersönlich. Arnold Budimbu zog einen Freistoß um die Mauer ins Netz und traf direkt in die Aufstiegshoffnungen der Aplerbecker Fangemeinde.
"Das ist ärgerlich, weil wir nicht verlieren mussten. Wir wollen gegen Herne nochmal alles versuchen und schauen, wozu es am Ende reicht."
Adrian Alipour (ASC 09 Dortmund)
Kurioser Platzverweis
In der Schlussphase stand der Unparteiische im Mittelpunkt. Weil Joshua Bitter den Ball wegtrat, bekam der Schalker die gelbe Karte und das Spiel lief weiter. Soweit alles normal, wenn Bitter 30 Minuten zuvor nicht schon einmal den gelben Karton gesehen hätte. Einige Minuten nach der zweiten Verwarnung wurde der Schiedsrichter von seinem Assistenten auf den Fehler aufmerksam gemacht und schickte Bitter unter die Dusche (86.).
Die Teams spielten weiter und die Aplerbecker warfen nochmal alles nach vorne. Dann kam es im Schalker Strafraum zu einer Rudelbildung, bei der die Spieler handgreiflich wurden. Der Unparteiische nahm sich Erdinc Karakas und Jan-Patrick Friedrich zur Seite und zeigte beiden glatt Rot (92.).
Am Ende hat es dann nicht mehr gereicht und der ASC muss nun hoffen, dass Kaan-Marienborn (ein Spiel weniger als der ASC) oder Lippstadt nochmal patzen, damit es doch noch zum Aufstieg reichen kann. Gleichzeitig sollte das eigene Spiel bei Westfalia Herne (21.05., 15 Uhr) gewonnen werden. "Das ist ärgerlich, weil wir nicht verlieren mussten. Wir wollen gegen Herne nochmal alles versuchen und schauen dann, wozu es am Ende reicht", erklärte Alipour nach Abpfiff. Für die Schalker geht es gleichzeitig zu Hause gegen den TuS Ennepetal.