Im Sommer wird Daniel Davari vor dem Fernseher sitzen und die Weltmeisterschaft in Russland verfolgen. Dann wird er gleich zwei Nationen die Daumen drücken: Deutschland und dem Iran.
Liebend gern wäre er mit Zweiteren nach Russland geflogen. Vier Länderspiele hat Davari bislang für den Staat aus Vorderasien absolviert. „Der Zug ist für mich leider abgefahren“, sagte Davari nach der Partie gegen Jahn Regensburg. Vor allem deshalb, weil er in dieser Saison bislang immer von der Bank aus zusehen musste, wie die Zebras aufgaloppierten. Doch gegen Regensburg durfte der 30-jährige Torwart sich mal wieder beweisen.
Gruev hatte keine Angst vor Davari-Einsatz
Als Ersatz von Stammtorwart Mark Flekken machte Davari seine Aufgabe souverän. Beim Gegentor von Jann George in der zweiten Halbzeit war der Deutsch-Iraner machtlos. „Ich war gar nicht nervös, sondern habe mich einfach nur gefreut, dass ich spielen darf. Schade, dass ich nicht zu Null gespielt habe. Das wäre natürlich perfekt gewesen. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau“, sagte Davari.
Deshalb konnte sich der Torwart durchaus über sein absolviertes Spiel freuen. Und es sollte noch besser werden: Ein Fakt war ihm nach Abpfiff vorerst entgangen. Der MSV Duisburg spielt nach dem deutlichen Sieg gegen Regensburg auch in der kommenden Spielzeit in der 2. Bundesliga. „Das wusste ich gar nicht. Aber darüber freue ich mich natürlich sehr“, sagte Davari sichtbar glücklich.
Das war auch sein Trainer. Wobei sich Ilia Gruev auch vor dem Anpfiff keine Sorgen um die Torwart-Position machte. „Wir wollten bei Mark Flekken kein Risiko eingehen“, sagte er über seine etatmäßige Nummer eins, die sich seit einigen Tagen mit muskulären Probleme herumplagt. „Davari hat eine enorme Erfahrung. Er ist ein sehr ruhiger Typ und hat die komplette Saison hart dafür gearbeitet, um für so einen Moment fit zu sein. Er hat es richtig gut gemacht.“
Davari: "Kein Grund für mich wegzugehen"
Keine Frage also, dass der 30-Jährige auch in den letzten zwei Saisonspielen gegen Greuther Fürth und den FC St. Pauli den niederländischen Torhüter gut vertreten könnte. „Ich wünsche ihm, dass er schnell wieder zurückkommt“, sagte Davari dennoch, der davon ausgeht, auch in der kommenden Spielzeit in Wedau Fußball zu spielen. „Ich habe hier Vertrag und es gibt keinen Grund für mich wegzugehen.“