Am 15. März 2018 ging die Ära von Michael Wiesinger bei ambitionierten Krefeldern trotz bester Aussichten auf einen weiteren Aufstieg zu Ende. Nach vier sieglosen Spielen in Serie sah sich KFC-Präsident Mikhail Ponomarev gezwungen, für einen neuen Impuls an der Seitenlinie zu sorgen - der Ex-Erfurter Stefan Krämer übernahm die Aufgaben des scheidenden Trainers mit sofortiger Wirkung. Die Verpflichtung Krämers wurde vom Klub zunächst auf Twitter bekanntgegeben und mit den Worten einer "wichtigen Änderung" versehen.
Wie wichtig diese Änderung für den Tabellenführer der Regionalliga West noch werden könnte, zeigt sich beim Blick auf die ersten sechs Spiele unter der Leitung des 51-jährigen Fußballlehrers. Vom minimalistischen Titelanwärter hat sich das Team innerhalb kürzester Zeit zu einer echten Offensivmannschaft mit hoher Erfolgsquote entwickelt. Von 18 möglichen Punkten holte die Krämer-Elf ganze 16, drei Gegentreffern stehen 20 selbst geschossene Tore gegenüber.
Mit Krämer ist die Leichtigkeit zurückgekommen. Unter ihm können seine Schützlinge befreit aufspielen, Torerfolge sind bei dem fabrizierten Angriffsspiel nur eine Frage der Zeit. Der Neu-KFC-Trainer liebt den derzeit in Uerdingen dargebotenen Fußball, sagt über seine Spielphilosophie: "Das Spiel im letzten Drittel ist das Anspruchsvollste überhaupt."
Dieses Spiel wird Krämer während seiner Amtszeit weiter forcieren wollen, um das Titelrennen gegen Viktoria Köln bis zum Saisonende so offen wie möglich zu halten und den Aufstieg im Idealfall dann doch noch perfekt zu machen. Einem Engagement des ehemaligen Bielefelder Trainers in der 3. Liga stünde jedenfalls nichts im Wege. Krämer stellte nach dem 3:0-Sieg gegen Wegberg-Beeck sichtlich gut gelaunt klar: "Ich habe Vertrag bis 2019."