Zumindest quantitativ gefiel es Peter Stöger sehr gut, was er am Mittwoch im Training von Borussia Dortmund zu sehen bekam: 20 Feldspieler waren im Einsatz, übten in einer körperlich eher weniger intensiven Einheit das taktische Verhalten und gemeinsame Verschieben bei gegnerischem Ballbesitz. Die Gruppe war deswegen so groß, weil auch die Flügelspieler Jadon Sancho und Maximilian Philipp nach überstandener Bänder- beziehungsweise Knieverletzung voll mitmischten. „Bei den beiden Jungs werden wir jetzt sehen, ob es fürs Wochenende schon reicht“, sagte Trainer Stöger nach der Einheit und vor dem Spiel bei RB Leipzig am Samstag (18.30 Uhr). „Es ist erfreulich, dass sie gefühlt im normalen Trainingsbetrieb dabei sind. Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, werden wir entscheiden, ob es dieses Wochenende schon geht. Wenn nicht, dann auf jeden Fall nächste Woche.“
Gut für den Trainer: „Weil einige Spieler aus Verletzungen kamen und relativ viel spielen mussten, ist es für uns schon ein Vorteil, wenn wir ein paar zusätzlich Optionen bekommen“, erklärt er. „Wir können etwas mehr durchtauschen, dem einen oder anderen auch mal etwas Luft geben und ihn richtig gut ersetzen. Deswegen ist das wichtig für die nächste Woche - auch um ein bisschen Ausgewogenheit im Kader herzustellen und eine gewisse Konkurrenzsituation herzustellen.“
Auf Shinji Kagawa und Raphael Guerreiro (beide Fußverletzung) aber wird er in Leipzig noch nicht zurückgreifen können. „Da hoffen wir, dass sie beizeiten irgendwann zur Verfügung stehen“, so Stöger. „Das wird zeitnah so sein.“ Anders als bei Andrey Yarmolenko, der auch einen Monat nach seiner Sehnenverletzung am Fuß noch mit Krücken und geschientem Fuß unterwegs ist. „Das dauert noch, sagt Stöger, ohne eine genaue Prognose zu wagen. „In der nächsten Zukunft ist der nicht auf dem Platz zu erwarten.“ Die weiteren Aussagen Stögers…
…über seine Kritik nach dem 1:1 gegen Augsburg: Ich habe klare Worte gefunden, weil ich das Gefühl hatte, dass wir da etwas liegengelassen haben. Das lag zu großem Teil an uns, dass der Gegner zurückgekommen ist. Wir haben es kontrolliert, wir haben es verwaltet, aber wir haben nicht entscheidend nach vorne gespielt. Das kann man dann auch nach außen deutlich sagen, weil wir auch intern keine andere Abmachung haben. Das haben die Jungs auch genauso gesehen.
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…die Reaktion der Mannschaft: Manchmal ist es ja so, dass die Jungs etwas beleidigt sind, wenn man Kritik übt. Das war überhaupt nicht der Fall. Sie wissen, dass das etwas damit zu tun hat, dass wir alle enttäuscht sind - und dass sie es besser können. Unser Eindruck von außen war, dass sie etwas liegengelassen haben. Und das war auch der Eindruck von ihnen selbst. Da geht man nicht zur Tagesordnung über, aber es gibt auch nicht so viel Diskussionsstoff - denn das haben wir ja alle gleich gesehen. Deswegen geht der Fokus direkt auf den nächsten Gegner, das wird keine ganz einfache Aufgabe.…die Trainingswoche: Das Augenmerk liegt auf verschiedenen Bereichen. Zu wissen, was Leipzig richtig stark macht, um ihnen nicht in die Karten zu spielen, was die eigene Arbeit im Defensivbereich angeht. Aber die wichtigste Aufgabe wird sein, wie wir selbst mit unserem Ballbesitz umgehen. Wenn wir ähnlich eng und ohne Ziel spielen wie gegen Augsburg, wird Leipzig eine viel schwierigere Aufgabe. Die sind im Umschaltsiel richtig stark, deswegen musst du selbst bessere Lösungen finden als die, die wir gegen Augsburg gefunden haben.