Der Vertrag des 24-Jährigen endet im kommenden Sommer, er ist der einzige der 2016 zum VfL gewechselten Spieler, der seinen Marktwert deutlich steigern konnte. Trotz des Kreuzbandrisses, der ihn den Großteil der vergangenen Spielzeit gekostet hat. Begonnen hat der Österreicher in Bochum auf dem linken Flügel, aber erst in der zentralen Mittelfeldrolle kann er in der laufenden Saison seine Qualitäten richtig ausspielen. Seine Balleroberung kann sich sehen lassen, seine Laufleistung auch; und dann ist da ja noch der Pass durch die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr, der ihm häufiger gelingt als anderen Akteuren.
Vertragsverlängerung mit Stöger dürfte schwierig werden Der Fluch der guten Tat: Stöger dürfte inzwischen ein begehrter und damit teurer Junge geworden sein, seine Vertragsverlängerung könnte ein hartes Stück Arbeit werden. Und der VfL hat in diesem Fall die Trümpfe nicht in der Hand, weil er sich nicht auf einen rechtsgültigen Kontrakt berufen kann.
Eine erste Gesprächsrunde scheiterte daran, dass der 24-Jährige gerade erst seinen Berater gewechselt hatte, nun möchte er, wie es heißt, erst einmal den Weihnachtsurlaub genießen. Anfang des kommenden Jahres soll es dann losgehen, aber eine Garantie dafür kann einem niemand geben. Kevin Stöger hat schließlich Zeit, er befindet sich im Sommer voraussichtlich in einer herausragenden Position: vertragslos, jung, leistungsstark – besser geht’s nicht.
In Sachen Vitaly Janelt ist der VfL auf RB Leipzig angewiesen. Der 19-Jährige hatte sich bereits in der vergangenen Saison ins Team gespielt, kam aber wegen einer sich hinziehenden Knieverletzung in den letzten Monaten nicht richtig ins Rollen. Erst seit ein paar Wochen zeigt der gebürtige Hamburger wieder, was er auf der Position vor der Abwehr alles zustande bringen kann. Janelt ist ein schnörkelloser Abräumer mit einem guten Raumgefühl und absolut sachlicher Spielweise. Kringel sind seine Sache nicht. Er ist zwar nur ausgeliehen, doch die Summe, die der mit einer Kaufoption ausgestattete VfL für ihn laut Vertrag zahlen müsste, sei „durchaus zu stemmen“, hat Christian Hochstätter kürzlich gesagt.
Dennoch sind erst einmal die Leipziger am Zuge. Sie können abwarten, wie sich Janelt weiterhin in Bochum macht – auf und neben dem Rasen – und dann entscheiden, ob sie ihm vielleicht schon in der kommenden Spielzeit eine Rolle in ihrem Erstligateam zutrauen. Wenn nicht, wäre wohl der Weg frei für den VfL.