Nach sechs Pflichtspielen ohne Niederlage hätte es ein versöhnlicher Abschluss einer turbulenten Halbjahres werden können. Doch stattdessen herrscht beim VfL Bochum nach der 1:2-Niederlage beim FC St. Pauli Ernüchterung. Der mit Aufstiegshoffnungen in die Saison gestartete VfL überwintert auf dem zwölften Platz. Zu wenig für die Ambitionen des Vereins.
Sportvorstand Christian Hochstätter hatte mehrfach betont, dass die turbulente Hinrunde noch vor Weihnachten aufgearbeitet werden soll. Damit beginnen die Verantwortlichen um Hochstätter, Trainer Jens Rasiejewski und Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis bereits einen Tag nach der Pleite in Hamburg. Einer der Tagesordnungspunkte an der Castroper Straße ist die Personalie Felix Bastians (29).
Wie diese Redaktion erfuhr, hat der Innenverteidiger dem VfL vor rund drei Wochen mitgeteilt, dass er den Verein verlassen möchte. Und das bereits in der Winterpause. Nach RevierSport-Informationen liegt Bastians und dem VfL Bochum ein Angebot aus China vor. Trotz einer Vertragslaufzeit bis zum 30. Juni 2020 möchte der gebürtige Bochumer gehen. Die Gräben nach dem Theater im Oktober, als Bastians aufgrund eines Vorfalls rund um das Spiel des 1. FC Nürnberg suspendiert wurde, sind offenbar zu tief. Der ehemalige Berliner erhielt eine Abmahnung, das Thema schien erledigt. Für Bastians offenbar nicht.
Hochstätter will Bastians "nicht ohne Not" ziehen lassen
Nichtsdestotrotz ist es aktuell unwahrscheinlich, dass der VfL den Publikumsliebling ziehen lässt. Denn sportlich ist Bastians unumstritten. Er ist der Abwehrchef des Rasiejewski-Teams und überzeugt sogar in der Offensive. In 16 Meisterschaftsspielen gelangen ihm vier Tore. Ein Wechsel nach China käme wohl nur infrage, wenn ein unmoralisches Angebot eingehen sollte. Das gilt auch für Bastians, dessen Lebensgefährtin in den nächsten Tagen ein Kind erwartet.
Sportvorstand Christian Hochstätter bestätigte auf RevierSport-Nachfrage, dass der Wechselwunsch Bastians am Dienstag thematisiert wird: "Wir werden uns heute zusammensetzen und darüber reden. Aktuell können wir uns aber nicht vorstellen, dass wir einen Leistungsträger und Publikumsliebling, der bei uns langfristig unter Vertrag steht, ohne Not ziehen lassen."