Und wieder einer weg: Mit Max Meyer verliert Fußball-Bundesligist Schalke 04 das nächste Eigengewächs aus der Knappenschmiede. Der 21-Jährige bezieht auf die Frage, ob er dioe Königsblauen im Sommer 2018 ablösefrei verlassen wird, ohne Umschweife: „Stand jetzt auf jeden Fall.“ Meyer schiebt nach: „ Alles andere wäre jetzt eine Lüge.“
Schalkes Sport-Vorstand Christian Heidel hatte sich bei Meyer um eine vorzeitige Vertragsverlängerung bemüht und bereits vor Wochen ein Angebot mit verbesserten Bezügen abgegeben. Meyer und sein Berater Thorsten Weck ließen sich allerdings nicht überzeugen.
Kein Gespräch mit Manager Christian Heidel
„Das habe ich auch vor der U-21-Europameisterschaft gesagt, dass ich das Vertragsangebot nicht annehme. So sind wir jetzt erst einmal verblieben. Stand jetzt gibt es keine Gespräche. Also Stand jetzt werde ich nächstes Jahr ablösefrei wechseln“, bekräftigt der Techniker, wobei die absichernde Formulierung „Stand jetzt“ durchaus noch Raum für eine Meinungs-Änderung lässt.
Ich bin Schalker Junge. Deswegen werde ich mich nie hängen lassen.
Max Meyer (FC Schalke 04)
Aber offenbar gibt es für den Offensivspieler aktuell keine Beweggründe, in den nächsten Wochen doch noch einmal das Gespräch mit Manager Christian Heidel zu suchen, um eine weitere Zukunft bei den Königsblauen auszuloten. „Stand jetzt“, sagt Meyer und benutzt die Absicherung erneut, „ist keine Gesprächsbereitschaft da – von meiner Seite auch nicht. Ich versuche trotzdem, alles zu geben bis zum letzten Tag. Ich bin Schalker Junge. Deswegen werde ich mich niemals hängen lassen.“
Max Meyer hat mit seinem Herzensklub, für den er seit 2009 nach seinem Wechsel aus der Jugend des MSV Duisburg spielt, in dieser Serie noch viel vor. Über gute Trainingsleistungen will sich der U-21-Europameister wieder für die Startelf empfehlen.
In den ersten beiden Saisonspielen kam Meyer jeweils zu Joker-Einsätzen unter Neu-Trainer Domenico Tedesco. „Es ist von jedem Spieler der Anspruch, in der Startelf zu stehen. Natürlich auch von mir. Ich versuche es jeden Tag zu zeigen, also ich will unbedingt wieder da rein“, sagt Meyer ehrgeizig und kündigt für die kommende Trainingswoche „Vollgas“ an, „um dann in der Bundesliga wieder von Anfang an spielen zu können.“
Dass er während der Vorbereitung auch auch in den letzten Tagen vor Schließung des Transferfensters auch an andere Möglichkeiten gedacht hat, daraus macht der Mittelfeld-Antreiber keinen Hehl. „Dass ein Wechsel in der Sommer-Transferperiode kein Thema war, da würde ich jetzt lügen“, sagt Meyer erfrischend ehrlich und stellt fest: „Ich habe ja nur noch ein Jahr Vertrag, aber je länger die Transferperiode gelaufen ist, umso mehr reifte die Entscheidung, dass ich hier bleiben und das Jahr noch zu Ende spielen möchte.“ Meyer ist der Ansicht, dass er unter Domenico Tedesco „etwas lernen kann“. Meyer schiebt nach: „Deswegen versuche ich, dieses Jahr noch einmal alles rauszuhauen und mich anzubieten. Das versuche ich auch in den nächsten Tagen.“
System-Frage stellt sich nicht
Nach Meyers Wunsch soll sich für Schalke und ihn zumindest aus rein sportlicher Sicht eine Win-Win-Situation ergeben. „Es geht auch um mich, dass ich mich möglichst anbiete und viel Spielpraxis sammle. Ich will der Mannschaft noch helfen, eine erfolgreiche Saison zu spielen und dabei auch selbst wieder in den Blickpunkt zu kommen“, so der Offensivmann.
Dass er ähnlich wie unter Ex-Trainer Markus Weinzierl ein System-Opfer werden könnte, befürchtet Max Meyer in der von Tedesco favorisierten 3-4-3-Ausrichtung nicht. „Ich glaube, die Frage stellt sich nicht, ob da kein Platz ist für mich. Auch da muss ich mich versuchen, durchzubeißen. Auch den Konkurrenzkampf werde ich annehmen. Es ist mir eigentlich relativ egal, wo der Trainer mich aufstellt. Ich bin heiß“,versichert Meyer. Den Beweis muss er in den nächsten Wochen antreten.