Der 45-Jährige ist ab sofort als Chefscout für Union Berlin tätig und soll für den ambitionierten Zweitligisten neue Spieler für die Profi-Mannschaft finden. Ein Gebiet, auf dem sich Ruhnert bestens auskennt: Für Schalke entdeckte er einst Talente wie Thilo Kehrer oder Sead Kolasinac, und auch Leon Goretzka fand insbesondere dank seiner Kontakte den Weg zu den Königsblauen.
„Union ist ein wunderbarer und aufstrebender Verein“, erklärt Ruhnert im Gespräch mit der WAZ. Eine besonders nette Episode am Rande: In Berlin trifft er mit Cheftrainer Jens Keller und Helmut Schulte, dem Leiter der Lizenzspielerabteilung, zwei frühere Schalker wieder.
Ruhnert hatte seine Tätigkeit als Direktor der Schalker Knappenschmiede zum 31. Juli nach fünf Jahren beendet. Er war einst von Ex-Manager Horst Heldt zum Chef des Nachwuchsleistungszentrums gemacht worden. Vor dieser Zeit arbeitete der Iserlohner bereits unter Felix Magath als Chefscout für Schalke im Profibereich – nun übernimmt er die gleiche Rolle in Berlin.
„Es war ganz schön zu sehen, dass der eine oder andere an mich gedacht hat, nachdem ich auf Schalke aufgehört habe“, sagt Ruhnert. Sein Verhältnis zu Jens Keller und Helmut Schulte bezeichnet er als „überragend“. Künftig wird er sich alle zwei Wochen in Berlin mit beiden austauschen und ihnen seine Erkenntnisse vorlegen, die er auf seinen Scouting-Reisen durch ganz Europa gewinnt. Es geht darum, Spieler zu finden, mit denen Union Berlin auch in der Bundesliga bestehen könnte – die Köpenicker streben in dieser Saison den Aufstieg an. Ruhnerts Vertrag ist zunächst auf ein Jahr befristet; seinen Wohnort in Iserlohn kann er beibehalten. „Mal schauen, was danach kommt“, schmunzelt der Talentspäher.
Die Zeit auf Schalke bleibt für Ruhnert indes eine besondere – auch von der emotionalen Seite. Der sportliche Abschied hätte kaum besser sein können: „Wir haben mit der U17 und der U19 in der vergangenen Saison die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht und sehr gute Kader für die nun beginnende neue Saison zusammengestellt“, sagt er. Das Feld ist bestellt, damit Ruhnerts Hoffnung in Erfüllung geht: „Ich wünsche dem Verein, dass es weiter so gut läuft wie in den vergangenen Jahren.“