Die Partie hätte schon im Januar zur Eröffnung des neugebauten Steigerwaldstadions stattfinden sollen – da aber konnte der BVB wegen dichten Nebels nicht in Erfurt landen. Nun klappte es – was vor allem für den 17-jährigen Stürmer Alexander Isak ein Glück war, dem gleich vier Treffer gelangen.
Der BVB hatte am Tag zuvor noch gegen den FC Bayern ein intensives Spiel im Supercup ausgetragen, dementsprechend liefen jene Spieler auf, die am Vortag nicht zur Startaufstellung gehört hatten – ergänzt durch Nachwuchsspieler. Lediglich Neuzugang Mahmoud Dahoud spielte erneut von Beginn an. Doch auch Erfurt hatte am Freitag ein Drittligaspiel bestritten, weshalb auch Trainer Stefan Krämer die zweite Garde auflaufen ließ. Dennoch war es für den früheren Trainer von Arminia Bielefeld und Energie Cottbus ein besonderes Spiel: „Ein toller Gegner, ein volles Stadion – für meine Jungs gibt’s doch nichts Schöneres“, meinte er vor dem Anpfiff.
Und seine Jungs wussten zunächst zu überraschen: BVB-Innenverteidiger Ömer Toprak verlor den Ball an Lion Lauberbach, der lief auf und davon und schob am herausstürzenden Roman Weidenfeller vorbei zum 1:0 ein. Die Dortmunder reklamierten auf Foulspiel – vergeblich (12.). Doch es dauerte nicht lange bis zur Dortmunder Antwort: Dahoud steckte durch auf Isak und der erzielte frei vorm Tor das 1:1 (18.). Nur drei Minuten später überraschte Dortmunds Nachwuchs-Linksverteidiger Niklas Beste bei einem Freistoß von der rechten Seite Erfurts Torhüter Maximilian Engl im kurzen Eck – 1:2 (21.).
Dortmund dominierte nun, Erfurt verlegte sich auf Konter. Und weil die Partie ein wenig verflachte, vertrieben sich die BVB-Fans die Zeit mit Geburtstagsliedern für Roman Weidenfeller – der Torhüter verbrachte seinen 37. Geburtstag in Erfurt. Und er hatte Gastgeschenke mitgebracht: Nach 40 Minuten segelte er an einem Freistoß von Samir Benamar vorbei, Elias Huth lenkte den Ball zum 2:2 ins leere Tor.
Die zweite Halbzeit begann besser für den BVB: Neven Subotic schlug einen langen Ball nach vorne, Isak schüttelte seinen Gegenspieler ab und traf aus kurzer Distanz in die kurze Ecke – unhaltbar aber war sein Schuss sicher nicht (51.). Und neun Minuten später legte der Schwede nach, traf nach Bestes Flanke zum 4:2.
Erfurts Widerstand war nun gebrochen, der Klassenunterschied wurde immer deutlicher sichtbar. Der Champions-League-Teilnehmer kontrollierte die Partie gegen den Drittligisten, ohne dabei allerdings allzu große Glanz zu versprühen. Gefährlich blieben die Gäste trotzdem: Der insgesamt auffällige U23-Spieler Herbert Bockhorn traf noch die Latte (69.) und scheiterte dann frei vorm Tor (70.). Zum Schluss war es noch einmal Isak, der mit seinem vierten Treffer den Endstand von 5:2 erzielte.