Bezüglich möglicher Neuzugänge ist es beim FC Schalke 04 in der aktuellen Transferperiode noch sehr ruhig geblieben. Vermutlich auch deshalb, weil sich Christian Heidel, Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten, intensiv darum bemüht, erst einmal Leistungsträger Leon Goretzka zu einer Verlängerung seines 2018 auslaufenden Arbeitspapiers zu überreden. Abgesehen von Leihspielern und hochgezogenen U19-Talenten ist bislang lediglich das Interesse an Amine Harit als konkret zu bezeichnen. Perfekt ist der Wechsel vom FC Nantes ins Ruhrgebiet noch nicht – doch der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler unternimmt gerade größte Anstrengungen, dass die Franzosen am Ende froh sein werden, wenn der Transfer in trockenen Tüchern ist.
Denn der wechselwillige Harit provoziert offenbar seinen Noch-Arbeitgeber, will Schwung in die Angelegenheit bringen. „Von mir aus muss niemand gehen – bis auf eine Ausnahme, weil er einen Zirkus veranstaltet“, wird nun Nantes' Präsident Waldemar Kita zitiert. „Ja, gemeint ist Amine Harit. Er macht einen Zirkus.“ Kita weiter: „Er sendet mir Nachrichten, dass er mir nicht mehr schreiben wird. Nachrichten, die offenbar von seinem Berater oder seinen Eltern erstellt werden. Er möchte nicht zurückkommen. Was sollen wir tun? Ich wollte ihn nicht verkaufen.“
Gut möglich, dass die Franzosen damit um die Ablösesumme feilschen wollen. Denn für Harit, der beim Klub von Trainer Claudio Ranieri einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat, ruft der Klub eine Entschädigung in Höhe von 12 bis 15 Millionen Euro auf, während Schalke offenbar nur gewillt ist, 10 Millionen Euro zu überweisen. Der Franko-Marokkaner absolvierte zuletzt die U20-WM für die Equipe Tricolore und hat sich in der vergangenen Saison mit 30 Ligaeinsätzen zum Stammspieler in Nantes entwickelt. Christian Heidel hatte Harit im Kicker als „sehr interessanten Spieler“ bezeichnet, der allerdings auch nur „einer von mehreren Kandidaten“ sei.