Ab Juli wollte er eigentlich wieder ins Fußball-Geschäft einsteigen. Nun folgte die Absage. Ende Mai plauderte der 48-jährige Legat am Rande des Köln-Talks aus, dass ihm ein sehr lukratives Trainer-Angebot aus Asien als Assistent vorliege. "Ich werde im Sommer wahrscheinlich für zwei Jahre nach Asien gehen. Ich habe ein Angebot bekommen. Als hauptverantwortlicher Assistent", erzählte der frühere Profi (u.a. VfL Bochum, Werder Bremen, Eintracht Frankfurt, VfB Stuttgart und FC Schalke 04) beim Köln-Talk im Leonardo Royal dem "Express". Legat weiter: "Ich bin bereit mit fast 50 nun auch richtig zu verdienen. Dann werde ich meine Familie mitnehmen, ausgenommen den Nico." Nico Legat soll in der kommenden Saison Regionalliga-Luft beim FC Viktoria Köln schnuppern.
Am Mittwoch verriet der ehemalige Dschungelcamp-Star, dass er nicht nach Asien gehen wird. Im RevierSport-Interview erklärt er seine Gründe für die Absage.
Thorsten Legat, wie steht es um Ihr Asien-Angebot? Das ist nicht mehr aktuell, weil ich abgesagt habe.
Wohin sollte es denn gehen? Nach China. Ich hätte einen tollen Vertrag unterschreiben und sehr viel Geld verdienen können. Aber letztendlich muss ich sagen, dass Geld nicht alles ist.
Was hat denn den Ausschlag für Ihre Absage gegeben? Meine Familie. Am Ende wollten die Kinder nicht mitkommen. Ich hätte es nicht über das Herz gebracht, sie hier zu lassen. Ohne meine Frau und meine Söhne mache ich das alles nicht. Ich habe in ihre Augen geschaut und mir wenige Sekunden vorgestellt, wie es ohne sie wäre: Das wäre der Horror gewesen. Das hätte mir das Herz rausgerissen. Wir sind eine tolle Familie und auch ohne die China-Kohle sehr glücklich.
Als Ex-Profi haben Sie ja auch einiges verdient... Ja, das stimmt. Und ich konnte immer sehr gut mit dem Geld umgehen. Ich bin ein sparsamer Typ. Als Kind und Jugendlicher hatte ich nicht viel und habe später das Geld umso mehr schätzen gelernt. Wenn einer die China-Kohle braucht, dann bitte. Ein Thorsten Legat braucht das Geld nicht.
Roger Schmidt hat in China einen Vertrag unterschrieben. Eigentlich ein ambitionierter Trainer, der auch in Deutschland oder Europa einen guten Job bekommen hätte. Können Sie diesen Schritt nachvollziehen? Wie gesagt: Bei den China-Geschichten geht es immer nur um das Geld. Wer mehr als gut verdienen will, der geht eben dahin. In der Bundesliga bekommt ein Trainer vielleicht zwei, drei Millionen Euro pro Jahr. In China gibt es das vier- oder fünffache zu verdienen. Da kann man schon mal ins Grübeln kommen. Ich wünsche Roger Schmidt alles Gute. Jeder muss die Entscheidung für sich selbst treffen.
Deutsche Klubs wie die Bayern, Dortmund oder Ihr Ex-Klub Schalke reisen auch nach Asien, um Marketing zu betreiben. Ist das der neue Weg im deutschen Vereinsfußball, um Geld zu verdienen? China ist eine Weltmacht. Da haben die größten Unternehmen der Welt ihre Sitze. Der Fußball ist auch ein Geschäft. Deshalb fliegen die Vereine dahin und machen Geschäfte. So läuft das eben. Die Vereine gehen mit der Zeit. Ob es einem gefällt oder nicht.