Keine Tränen oder enttäuschte Gesichter gab es nach dem letzten Regionalligaspiel bei der TSG Sprockhövel - stattdessen applaudierten die Zuschauer ihrer Mannschaft. Denn zum einen hatte Sprockhövel nach einer bärenstarken Leistung ein achtbares 1:1-Unentschieden gegen Rot-Weiss Essen erreicht und zum anderen hat der Aufsteiger ein ordentliches Jahr gespielt, auch wenn es nach nur einem Jahr zurück in die Oberliga geht.
"Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Sieg aus der Liga verabschiedet, aber wichtig war die Art und Weise", freute sich TSG-Trainer Andrius Balaika über den letzten Auftritt seiner Mannschaft.
In der kommenden Oberliga-Spielzeit gehört der Absteiger sicherlich wieder zu den Favoriten. Balaika will allerdings erst einmal den Abstieg verdauen: "Der tut uns sicherlich nicht weh, aber wir denken natürlich trotzdem darüber nach, was uns am Ende gefehlt hat." Aktuell befindet sich der Absteiger mitten in der Kaderplanung. 14 Feldspieler und zwei Torhüter stehen auch in der nächsten Saison weiter auf der Lohnliste. Lediglich der Abgang von Torwart Robin Benz zum KFC Uerdingen steht fest, zudem haben Christian März und Christopher Antwi-Adjej angekündigt den Verein zu verlassen. Mit Sven Möllerke hat die TSG bereits einen Nachfolger für Benz in den eigenen Reihen gefunden. Der Torwart konnte in den letzten Regionalliga-Begegnungen zeigen, was er drauf hat. "Auf den Außenpositionen sind wir aktiv auf der Suche, da wissen wir allerdings auch, dass es schwer wird die Jungs gleichwertig zu ersetzen", so Balaika.
Bei Antwi-Adjej und März, die zusammen die Hälfte aller TSG-Treffer erzielt haben, dürfte spätestens in der nächsten Woche Vollzug vermeldet werden. Dem 23-jährigen Antwi-Adjej wird sogar immer wieder Interesse aus der 3. Liga nachgesagt. Auch März steht kurz vor der Unterschrift bei einem anderen Verein: "Mittlerweile sind noch zwei, drei Vereine in der engeren Wahl, nachdem ich in den letzten Wochen die Angebote sondiert habe."
Fragezeichen hinter Kapitän Meister
Noch wichtiger als die beiden Außenbahnspieler ist allerdings eine andere Personalie: Raoul Meister. Balaika bezeichnet seinen Kapitän als den Garanten für den Aufstieg vor einem Jahr, würde auch in der nächsten Saison gerne wieder auf den Innenverteidiger bauen: "Wir kennen alle die Problematik bei Raoul. In den letzten Monaten war er nur noch bei 60 Prozent, musste sehr häufig verletzungsbedingt passen", sagt Balaika.
Meister selber möchte erst die Sommerpause abwarten, ehe er eine endgültige Entscheidung trifft: "Ich muss gucken, was mein Körper macht. In dieser Saison habe ich mich von Training zu Training und von Spiel zu Spiel geschleppt, das macht so einfach keinen Spaß."
An der Attraktivität der Oberliga scheitert das Engagement des 29-Jährigen aber nicht: "Es steigen vier Mannschaften aus Westfalen ab, dann Hamm, Lippstadt und die Aufsteiger, die ebenfalls starke Mannschaft haben, das wird schon sehr interessant."