Es klingt spektakulär. Und irgendwie auch logisch. Thomas Tuchel, Dortmunds in Ungnade gefallener Trainer, könnte ja nach der Saison einfach mal ganz flott und bequem seinen Arbeitgeber wechseln. Statt Dortmund Leverkusen. Es heißt, Tuchel verhandele bereits mit dem abgestürzten einstigen Champions-League-Klub, der sich erst im vorletzten Saisonspiel gegen den 1. FC Köln die Ligazugehörigkeit sicherte. Es habe sogar schon ein Treffen gegeben in einem Büro von Bayers einstigem Manager-Urgestein Reiner Calmund, berichtete eine Zeitung.
Bei Bayer reagierte man mit Fassungslosigkeit auf die Meldung. Begriffe wie „abenteuerlich“, „frei erfunden“ oder „Grimms Märchen“ machten gestern die Runde. Sportchef Rudi Völler sagte dieser Zeitung: „Das sind die normalen Spekulationen. Darauf gehen wir nicht ein.“
Es sei mittlerweile üblich in der Branche, dass einfach mal so ein paar Namen in die Welt geworfen würden. „Aber wir kommentieren das nicht“, führte Völler weiter aus, „wir wollen zeitnah und seriös einen Nachfolger für Tayfun Korkut finden. Schließlich soll derjenige ja auch mitentscheiden können, welche Spieler uns weiterhelfen können.“
Tatsächlich scheint es schier ausgeschlossen zu sein, dass Tuchel in Leverkusen landen könnte. Schließlich hatte sich Bayer vor Korkut bereits von Roger Schmidt getrennt. Der galt aus ausgezeichneter Trainer, der menschlich allerdings als schwierig galt und Hilfestellungen des Klubs brüsk abwehrte. Das kostete ihn letztendlich seinen Job. Nun mit Tuchel einen neuen Mann zu verpflichten, der in der Branche als noch schwierigerer und komplizierterer Fall gilt, ist ausgeschlossen.