Mit 268 Toren und 528 Vorlagen ist der gebürtige Düsseldorfer der Topscorer in der ewigen DEL-Bestenliste. Doch die Tage auf dem Eis, die Kreutzer seit 2002 bei seinem Heimatverein Düsseldorfer EG verlebt hat, sind gezählt. Die Karriere des 37-jährigen Außenstürmers steht wegen seiner schweren Schulterverletzung nebst Operation aus dem vergangenen Oktober im Heimspiel gegen Liga-Finalist EHC München vor dem Ende.
"Ich würde gern weiterspielen. Und die DEG würde das auch gern so sehen", sagt Kreutzer im Gespräch mit dieser Zeitung, "doch der Rat der Ärzte ist, dass ich aufhören soll. Bis Mitte Mai werde ich eine Entscheidung treffen müssen." Der langjährige DEG-Kapitän ist da vor allem im Austausch mit Mannschaftsarzt Dr. Ulf Blecker, der Kreutzer seit dessen erstem Profijahr unter dem früheren DEG-Cheftrainer Hans Zach im Oktober 1996 intensiv begleitet hat. Nach seinen monatelangen Ausfällen wegen eines Pfeifferschen Drüsenfiebers (2007) und eines Halswirbelbruchs (2013) schien der langjährige Nationalspieler erneut ein Comeback zu schaffen. "Ich habe aber am Schluss der Saison gemerkt, dass meine Schulter nicht mehr den vollen Einsatz zulässt.
Und ohne schmerzfreie Schulter wird es schwierig, wenn man professionell Eishockey spielen will. Ich kann derzeit keine Kraftübungen machen und die Muskulatur auch nicht aufbauen", sagt Kreutzer. "Dabei will ich nicht aufhören mit einer Saison, in der ich nur bei 17 Spielen dabei war und wir keinen Erfolg hatten." Die DEG verpasste als Tabellenelfter die Play-offs und trennte sich auch deshalb von Trainer-Manager Christof Kreutzer.
Der bisherige sportlich Verantwortliche lehnte eine Weiterbeschäftigung in anderer Position an der Brehmstraße ab. Wie es mit Christof Kreutzer und seinem Zweijahresvertrag weitergeht, ist noch offen. Bruder Daniel Kreutzer besitzt die Offerte, künftig als Spiele(r)beobachter für Rot-Gelb zu arbeiten. "Ob es so kommt, hängt allerdings von den Konditionen ab", sagt Daniel Kreutzer, "grundsätzlich möchte ich aber im Eishockey-Geschäft bleiben."
Die neue Sportliche Leitung der Düsseldorfer EG kennt Kreutzer gut. Cheftrainer wird erwartungsgemäß der ehemalige DEG-Verteidiger Mike Pellegrims, der zuletzt mit dem Klagenfurter AC verantwortlich an der Bande die Vizemeisterschaft geholt hat. Der 49-jährige Belgier spielte zwischen 2001 und 2006 insgesamt 285-mal für Düsseldorf, kann auf insgesamt elf DEL-Saisons zurückblicken und war nach seiner Karriere lange Co-Trainer von Pavel Gross beim DEL-Finalisten Grizzlys Wolfsburg. Mit an seiner Seite wird der bisherige Co-Trainer Tobias Abstreiter bleiben.
Etwas überraschend übernimmt der ehemalige Mittelstürmer Niki Mondt die Sportliche Leitung. Der gebürtige Düsseldorfer blickt auf die Erfahrung aus 21 DEL-Saisons als Eishockey-Profi zurück, arbeitet seit der Saison 2015/16 als Assistent von Geschäftsführer Stefan Adam. Erfahrung besitzt Mondt in seiner neuen Funktion allerdings nicht. Unterstützt wird der Leiter des aus der Taufe gehobenen DEG-Kompetenzteams unter anderem von DNL-Co-Trainer Thomas Dolak. Auch ein in der NHL erfahrener Scout soll das Düsseldorfer Kompetenzteams noch verstärken und auf dem Spielermarkt in Nordamerika tätig sein.