Schock beim Westfalen-Oberligisten TSV Marl-Hüls. Der Klub ist ins Visier der Steuerfahndung Bochum geraten. Das hat zur Folge, dass Vereins-Boss Lothar Gedenk mit sofortiger Wirkung zurückgetreten ist. Dem Verein wird vorgeworfen, Spielergehälter nicht ordnungsgemäß angegeben und Spielergehälter nicht in voller Höhe versteuert zu haben. Das berichtet die Recklinghäuser Zeitung.
Am Mittwoch seien die Wohnungen und Häuser aller Vorstandsmitglieder durchsucht worden, heißt es in dem Bericht. Das betraf in erster Linie die Fußball-Abteilung. Doch auch der Gesamtvorstand und andere Abteilungen seien aufgesucht worden. Dabei sollen Unterlagen sichergestellt worden sein. Außerdem wurden Wohnsitz und Firma das 60-Jährigen durchsucht.
Gedenk ist aufgrund der Vorfälle schockiert: „Ich bin mir aber in keinster Weise eines Fehlverhaltens bewusst und sicher, dass sich alles aufklären wird“, sagte er der Recklinghäuser Zeitung und merkte an: „Der TSV wird sauber geführt.“
Der Unternehmer aus Marl hat vor sieben Jahren damit begonnen, den TSV als Geldgeber zu unterstützen. Mit dieser finanziellen Unterstützung schaffte es der Klub innerhalb von nur fünf Jahren, von der Bezirks- in die Oberliga aufzusteigen. Aktuell belegt die Mannschaft in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse Platz fünf. Bei den Marlern soll auch nach dem Rücktritt des Fußball-Bosses weiterhin ganz normal gespielt werden. Wie der Verein der Recklinghäuser Zeitung mitteilte, soll die Entscheidung Gedenks keinen unmittelbaren Einfluss auf den Spielbetrieb in der Oberliga haben.
Und auch der Rücktritt des Vereinsvorsitzenden sei kein endgültiger Abschied. Bis zur vollständigen Klärung habe der Rücktritt allerdings Bestand. Gedenk sagte der Recklinghäuser Zeitung, dass er sein Amt wieder ausüben werde, sobald das Verfahren beigelegt ist.