Paukenschlag am Sonntagabend in der Fußball-Regionalliga West: Der erste Absteiger aus der vierthöchsten Spielklasse steht fest. Am Sonntagabend erklärten die Verantwortlichen der Sportfreunde Siegen den Rückzug in die Oberliga. „Über die gegenwärtige Spielzeit hinaus ist die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs in der Regionalliga West für den ehemaligen Zweitligisten, auch wenn die mehr als schwierige Mission Klassenerhalt noch gelingen sollte, finanziell nicht mehr darstellbar“, teilte der Aufsteiger mit.
Seit drei Jahren kämpfen die Sportfreunde Siegen mit einer chronischen Unterfinanzierung. Laut Roland Schöler gab es keine Alternative zum Verzicht auf die Regionalliga-Zugehörigkeit. „Um größeren Schaden vom Verein abzuwenden, gehört es zu den Aufgaben eines verantwortungsvoll handelnden Vorstandes, die Reißleine zu ziehen, wenn es finanziell nicht mehr reicht“, erklärt der Vereinsvorsitzende. „Die Sportfreunde Siegen haben in den vergangenen drei Jahren versucht, mit Halb-Profitum und Vertragsamateuren im Profi-Wettbewerb zu bestehen. Selbst das scheint aktuell in unserer Region nicht möglich zu sein.“
Am Dienstag kommt der BVB II
Die 0:2 (0:0)-Niederlage im Kellerduell in Sprockhövel am Samstag gerät plötzlich in den Hintergrund. Doch schon am Dienstag muss die Mannschaft von Trainer Thorsten Seibert wieder ran: Gegen Borussia Dortmund II (19.30 Uhr, Leimbachstadion) ist das Schlusslicht krasser Außenseiter. „Wir werden in den verbleibenden Spielen alles geben, um unseren treuen Fans engagierten Fußball zu bieten“, hält Sportvorstand Andreas Krämer fest. „Das Team wird dann in der nächsten Saison eine Klasse tiefer einen Neuaufbau mit mehr Spielern aus der eigenen Jugend starten. So werden aus der jetzigen U19-Mannschaft fünf Spieler in den Kader der Oberligamannschaft übernommen.“
In Zukunft soll die Fußball-Jugendförderung im Siegerland einen neuen Impuls bekommen. „Wir treten schweren Herzens, aber erhobenen Hauptes eine finanzielle wie konzeptionelle Neuaufstellung in der Oberliga Westfalen an. Dies ist kein Rückzug, sondern ein Neuanfang“, lässt der Verein verlauten.